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Ratgeber

Geringer Appetit oder schon Malnutrition? – Informationen zum Umgang mit Mangelernährung im Alter

Mangelernährung im Alter wird oft unterschätzt, doch ihre Folgen können verheerend sein. Sie reichen von Erschöpfung und Niedergeschlagenheit über schwere Erkrankungen bis hin zur sozialen Isolation. Im Beitrag beantworten wir Fragen zu den Anzeichen, Ursachen und Formen der Mangelernährung im Alter. Hilfestellungen aus dem Feld der Ernährungstherapie zeigen Optionen auf, mit denen Betroffene bestmöglich unterstützt werden können.

Mangelernährung im Alter wird oft unterschätzt, doch ihre Folgen können verheerend sein. Sie reichen von Erschöpfung und Niedergeschlagenheit über schwere Erkrankungen bis hin zur sozialen Isolation. Im Beitrag beantworten wir Fragen zu den Anzeichen, Ursachen und Formen der Mangelernährung im Alter. Hilfestellungen aus dem Feld der Ernährungstherapie zeigen Optionen auf, mit denen Betroffene bestmöglich unterstützt werden können.

Was ist der Unterschied zwischen geringem Appetit und Mangelernährung?  

Als Mangelernährung, fachsprachlich Malnutrition genannt, beschreibt man eine mangelnde Zufuhr und Aufnahme von Nährstoffen, die so weitreichend ist, dass diese zu mitunter erheblichen Beeinträchtigungen physischer und psychischer Funktionen führt. Die Malnutrition ist meist die Folge einer unausgewogenen Ernährung oder einer zu geringen Nahrungsaufnahme.  
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) spricht von einer Mangelernährung, wenn die betroffene Person innerhalb von drei bis sechs Monaten mehr als 10 Prozent des Körpergewichts verliert. Bei Menschen über 65 Jahre liegt laut DGEM bereits ab 5 Prozent Gewichtsverlust in 3 Monaten oder einem BMI von unter 20 eine Malnutrition vor. Die Mangelernährung kann daher klar diagnostiziert werden und unterscheidet sich somit deutlich von einer vorübergehenden Appetitlosigkeit. 

Welche Formen der Mangelernährung gibt es?

Mangelernährung kennt vielfältige Formen. So unterscheidet die DGEM zwischen einer Malnutrition als Folge oder Begleiterscheinung einer Erkrankung (krankheitsbedingte Mangelernährung) und einer nicht-krankheitsbedingten Mangelernährung. 

Als krankheitsbedingte Ursachen bezeichnet die DGEM primär physiologische Erkrankungen wie Krebs, chronisch-entzündliche Erkrankungen oder Verdauungsstörungen, die die Ernährungsprozesse des Körpers direkt beeinflussen.  
Lässt sich die mangelhafte Ernährung nicht auf eine derartige Grunderkrankung zurückführen, können weitere Ursachen unterschieden werden: 

  • Hungerbedingte Mangelernährung tritt überall dort auf, wo Menschen Hunger leiden müssen und ihnen beispielsweise in Folge von Armut oder Naturkatstrophen zu wenig Nahrung zur Verfügung steht. 
  • Sozioökonomische Faktoren wie ein geringes Einkommen oder unzureichende Bildung können dazu führen, dass Menschen keinen Zugang zu einer ausgewogenen Ernährung haben bzw. nicht lernen, sich ausgewogen zu ernähren.
  • Psychologische Ursachen wie Anorexie (Magersucht) oder Bulimie (häufig auch als „Ess-Brechsucht“ bezeichnet) sorgen ebenfalls für eine Unterversorgung der betroffenen Personen. Daneben können auch Depressionen, Angststörungen oder traumatische Erlebnisse und Verlusterfahrungen im wahrsten Sinne des Wortes nachhaltig auf den Magen schlagen und so eine Mangelernährung auslösen.

Im Blick auf die Menge und Art der konsumierten Nahrungsmittel können zwei (bzw. drei) weitere Unterscheidungen getroffen werden. 

  • Quantitativer Mangelernährung: Diese Form der Mangelernährung wird auch als Unterernährung bezeichnet. Die betroffene Person nimmt zu wenig Nahrung zu sich. 
  • Qualitative Mangelernährung: Wird quantitativ ausreichend Nahrung zu sich genommen, die allerdings nicht nährstoffreich genug ist, spricht man von einer qualitativen Mangelernährung. 
  • Globale Malnutrition: Ist die Person von beiden Formen der Mangelernährung betroffen, wird dies als Globale Malnutrition bezeichnet.

Wieso kommt Mangelernährung im Alter besonders häufig vor? 

Im Alter benötigt der Körper weniger Energie, da der Grundumsatz durch verringerte Körperfunktionen und weniger Bewegung nachlässt. Dadurch sinkt der Appetit. Zudem lässt auch die Produktion von Verdauungsenzymen nach. Gleichzeitig steigt der Bedarf an wichtigen Nährstoffen. Mit weniger Nahrung müssen also mehr Nährstoffe aufgenommen werden. Das Risiko einer Mangelernährung ist dadurch deutlich erhöht. Weitere Risikofaktoren für Malnutrition im höheren Lebensalter sind Magen-Darm-Beschwerden, Allergien, Stoffwechselerkrankungen und Demenz.

Was sind die Folgen einer Mangelernährung im Alter? 

Mit der Ernährung steht und fällt die Gesundheit des Menschen. Eine Mangelernährung kann daher gerade im Alter gravierende Folgen haben und zu einer Vielzahl von körperlichen und psychischen Beschwerden führen, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können: 

  • Eingeschränkte Organfunktionen: Bei einer Mangelernährung können lebenswichtige Organe wie Leber, Nieren, Herz und Gehirn ihre Leistung nur eingeschränkt erbringen und wichtige Prozesse im Körper nicht mehr adäquat steuern. Dies kann zu Stoffwechselstörungen und kognitiven Dysfunktionen führen. 
  • Krankheits- und Infektanfälligkeit: Eine unzureichende Nährstoffzufuhr schwächt das Immunsystem. Betroffene werden anfälliger für Krankheiten und Infektionen.  
  • Kraftlosigkeit: Wird der Körper nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, kann er die notwendige Energie für den Alltag nicht mehr zur Verfügung stellen. Der Körper schaltet in den „Energiesparmodus“. Betroffene fühlen sich müde und kraftlos. 
  • Muskelschwäche: Proteine zählen zu den Hauptbausteinen der Muskulatur. Wird der Eiweißbedarf nicht ausreichend gedeckt, ist ein Abbau der Muskulatur die Folge. Bewegungsabläufe werden anstrengender, die Leistungsfähigkeit sinkt. 
  • Osteoporose: Die Knochen des menschlichen Skeletts benötigen Vitamine und Calcium, um eine ausreichende Knochendichte zu erhalten. Fehlen diese Nährstoffe, schwindet die Stabilität der Knochen, die Gefahr von Osteoporose steigt.  
  • Gewichtsverlust: Werden dem Körper nicht ausreichende Kalorien zugeführt, muss er auf gespeicherte Reserven zurückgreifen, um seine volle Funktionalität zu erhalten. Werden die Energiereserven nicht zeitnah wieder gefüllt, kommt es zum Gewichtsverlust.  
  • Wundheilungsstörung: Fehlen dem Körper wichtige Nährstoffe und die notwendige Energie für Heilungsprozesse, kann dies die Wundheilung verzögern. Eine Mangelernährung kann deshalb besonders problematisch für ältere Menschen mit Operationswunden oder chronischen Wunden werden. Auch die Knochenheilung nach Stürzen ist deutlich verlangsamt. 

Wie kann man Mangelernährung im Alter erkennen? 

Um den mitunter gravierenden Folgen einer Mangelernährung möglichst schnell zu begegnen, ist es wichtig, die Anzeichen einer Mallnutrition so früh wie möglich zu erkennen. Dem wachsamen Blick von pflegenden Angehörigen kommt dabei eine große Bedeutung zu:

  • Veränderungen im Essverhalten: Wenn ältere Menschen plötzlich unregelmäßig essen, ihre gewohnten Essensportionen nicht mehr zu sich nehmen können, allgemein weniger Freude bei Mahlzeiten zeigen, diese verweigern oder über Appetitlosigkeit klagen, liegen deutliche Anzeichen für eine (beginnende) Mangelernährung vor. 
  • Ungeklärter Gewichtsverlust: Ein signifikanter Gewichtsverlust innerhalb kurzer Zeit ist eines der deutlichsten Anzeichen für eine Mangelernährung. 
  • Anzeichen von körperlicher Schwäche oder Erschöpfung: Müdigkeit, ständige Erschöpfung und Änderungen im Hautbild, die nicht auf eine Erkrankung oder andere Erklärungen zurückzuführen sind, können ebenfalls Indizien für eine mangelnde Nährstoffversorgung sein. 

Diagnostische Maßnahmen: 

  • Anamnese der Essgewohnheiten: Am Beginn der Diagnostik steht das ausführliche Gespräch über frühere und nun veränderte Essgewohnheiten der pflegebedürftigen Person. Eine möglichst genaue Darstellung von veränderten Essenszeiten und -mengen sowie Veränderungen in den geschmacklichen Vorlieben können erste wichtige Aufschlüsse für die weitere Behandlung geben. 
  • Körperliche Untersuchung: Die Überprüfung des körperlichen Allgemeinzustandes kann deutliche Hinweise für das Vorliegen einer Mangelernährung geben. Die Gewichts- und BMI-Kontrolle sowie die Untersuchung der Körperfett- und Muskelverteilung sind dabei von besonderer Bedeutung.  
  • Laboruntersuchungen: Bluttests, aber auch Urin- und Speichelproben geben eine fundierte Auskunft über einen möglichen Nährstoff- oder Enzymmangel.  
  • Ernährungstagebuch: Die genaue Dokumentation aller konsumierten Mahlzeiten mit einem Ernährungstagebuch liefert dem*r Arzt*in detaillierte Informationen über das Essverhalten der betroffenen Person sowie zur Art und Menge der aufgenommenen Nährstoffe. Die Behandlung einer Mangelernährung kann dabei umso zielgerichteter erfolgen, je genauer und vollständiger das Tagebuch geführt wird. Nützliche Hilfestellungen zur Dokumentation der Nahrungsaufnahme bietet die entsprechende Informationsseite der Bundesinitiative „In Form“
  • MNA-Screening: Das Mini Nutritional Assessment (MNA) ist ein bewährtes Screening-Instrument zur Früherkennung von Mangelernährung. Der standardisierte Fragebogen, der speziell für Menschen über 65 Jahre entwickelt wurde, gibt mit Hilfe einer Punkteskala fundierte Auskünfte über eine entstehende oder bereits bestehende Mangelernährung sowie verschiedene Risikofaktoren. 

Welche therapeutischen Maßnahmen zur Mangelernährung gibt es?  

Die Behandlung einer Mangelernährung muss ganzheitlich erfolgen und neben der Ernährung auch weitere Faktoren wie organische Wechselwirkungen, psychische Ursachen oder soziale Belastungen in den Blick nehmen. 

  • Das 4-Stufen-Schema:
    Die 4 Stufen der Ernährungstherapie bei Mangelernährung  wird von Fachgesellschaften empfohlen, um Mangelernährung systematisch und schrittweise entgegenzuwirken: 
    1. Stufe – normale Ernährung: Wann immer möglich, sollte die gewöhnliche Ernährung mit fester und flüssiger Kost aufrechterhalten werden. In der ersten Stufe der Ernährungstherapie wird deshalb auf unterstützende Maßnahmen zurückgegriffen, wie eine Ernährungsberatung, diverse Diäten oder die Anreicherung der Speisen mit Zusatzstoffen, um den Ernährungszustand der Betroffenen zu verbessern.  
    2. Stufe – Trinknahrung; Ist eine Ernährung mit fester Nahrung nur noch teilweise oder überhaupt nicht mehr möglich, kann flüssige Nahrung genutzt werden, um den Nährstoffbedarf zu decken und Betroffenen weiterhin ein natürliches Geschmackserlebnis zu ermöglichen. 
    3. Stufe – Sondenkost: Ist die orale Aufnahme von Nahrung nicht (mehr) möglich, kann die Nährstoffversorgung mit verschiedene Ernährungssonden sichergestellt werden.
    4. Stufe – Parenteraler Zugang: Ist der Magen-Darm-Trakt der pflegebedürftigen Person nicht mehr funktionsfähig, können lebensnotwendige Nährstoffe mithilfe eines parenteralen Zugangs über den Blutkreislauf verabreicht werden.  

Welche Formen der Sondenernährung gibt es? 

Sondenernährung ist nicht gleich Sondenernährung. Je nach Stärke der körperlichen Einschränkungen können verschiedene Modelle zum Einsatz kommen: 

  • Nasensonde (z. B. Magensonde): Die Sonde wird durch die Nase in den Magen oder Dünndarm eingeführt. Sie ist meist eine kurzfristige Lösung. 
  • PEG-Sonde (Perkutane endoskopische Gastrostomie): Die Sonde wird direkt durch die Bauchdecke in den Magen gelegt. Sie ist vor allem für eine langfristige künstliche Ernährung angeraten 
  • Jejunalsonde: Bei Menschen, deren Magen nicht mehr ordnungsgemäß funktioniert, kann eine Sonde direkt in den Dünndarm gelegt werden.
  • Kalorienreiche Kost: Um einer Mangelernährung entgegenzuwirken, ist häufig eine hochkalorische Diät mit Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, fettreichen Fischsorten, Hülsenfrüchten, Nüssen oder gesunden Fetten angeraten. 
  • Nährstoffreiche Kost: Eine ausgewogene Ernährung mit gesunden Nährstoffen, wie Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen ist unverzichtbar, um den oft eingeschränkten Stoffwechsel älterer Menschen zu unterstützen.  

Tipp: Ein gelungenes Zusammenspiel aus kalorienreicher und nährstoffreiche Kost bietet die mediterrane Ernährung, die wir mit anderen Ernährungstipps im Blogbeitrag Ernährung bei Demenz genauer vorstellen. 

  • Nahrungsergänzungsmittel: In einigen Fällen kann die Zugabe von speziellen Nahrungsergänzungsmitteln (z.B. Proteinpräparate oder Vitamine) notwendig sein, um den täglichen Nährstoffbedarf bei einer Mangelernährung zu decken. Die Zufuhr von Nahrungsergänzungsmitteln sollte allerdings nur nach ärztlicher Empfehlung erfolgen. Sie kann niemals ein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung sein. 

Was können Pflegende tun, um Pflegebedürftige bei einer Mangelernährung zu unterstützen? 

Neben den medizinischen und ernährungstherapeutischen Maßnahmen können auch Angehörige von Pflegebedürftigen mit einer Mangelernährung auf vielfältige Weise dazu beitragen, die Essgewohnheiten ihres Familienmitgliedes zu unterstützen:

  • Gerichte kaufreundlich oder püriert servieren: Bei Kau- oder Schluckproblemen oder Magenbeschwerden kann kleingeschnittene oder pürierte Kost die Nahrungsaufnahme erleichtern. Gehen Sie aber nicht zu schnell zu einer vollständig pürierten Kost über. Die Vermischung der Gerichte beim Pürieren sorgt für ein schlechteres Training der Geschmacksnerven. Zudem gilt auch im Alter: Das Auge isst mit. Mit etwas Kreativität lassen, sich jedoch auch pürierte Gerichte liebevoll anrichten und dekorieren. Anregungen für kreative pürierte Gerichte bietet ein Ratgeber der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).  
  • Bewegung fördern: Es mag paradox klingen, Menschen mit einer schlechten Nährstoffversorgung, Bewegung zu verordnen, da diese zunächst weitere Energie verbraucht. Allerdings bringt moderate Bewegung den Stoffwechsel in Schwung und kann so auch einer Darmträgheit und anderen negativen Faktoren für die tägliche Ernährung entgegenwirken. 
  • Individuelle Ernährungsvorlieben berücksichtigen: Passen Sie die Mahlzeiten an die Vorlieben der pflegebedürftigen Person an, denn Lieblingsspeisen können den Appetit steigern. 
  • Viele kleine Mahlzeiten anbieten: Statt den großen Hauptmahlzeiten sollten Sie Ihrem Familienmitglied lieber viele kleine, hochkalorische Mahlzeiten anbieten. Sie können wie kleine Appetitanreger sein und sind noch dazu leichter bekömmlich. Auch kleine Snacks können positive Ernährungsanreize setzen. Ideen für 10 gesunde Snacks für ältere Menschen finden Sie in unserem Blog. 
  • Kaloriendichte erhöhen: Verfeinern Sie Gerichte mit kalorienreichen Zutaten wie Sahne, Butter, pflanzlichen Ölen, Nüssen oder Käse, um die Energiedichte zu steigern. Kurz: Tun Sie genau das, was man bei einer Diät sonst auf keinen Fall tun sollte.
    – Achtung: auch wenn er viele Kalorien mit sich bringt, sollte Zucker dennoch mit Bedacht eingesetzt werden, da er nur schnelle Energie und „leere Kalorien“ ohne wichtige Nährstoffe liefert. 
  • Angenehme Essensatmosphäre schaffen: Menschen mit einer Mangelernährung nehmen das Essen häufig als Belastung war. Sorgen Sie daher dafür, dass Mahlzeiten in einer angenehmen Atmosphäre eingenommen werden können, indem Sie beispielsweise das Essen und den Tisch dekorieren, Ablenkungen minimieren oder auch ausreichend Zeit für das Essen einplanen. 
  • Gemeinsam essen: Gemeinschaftliche Mahlzeiten mit einem Angehörigen oder der ganzen Familie können helfen, damit das Essen nicht als Belastung, sondern als positiver Gemeinschaftsmoment erlebt wird. 
  • Ärztliche Kontrolle sicherstellen: Durch regelmäßige Arztbesuche kann die Behandlung einer Mangelernährung professionell begleitet werden. Holen Sie sich daher regelmäßig hausärztlichen Rat ein und informieren Sie Ihre*n Hausarzt*in umgehend, sobald Sie Veränderungen bei den Essgewohnheiten Ihres Familienmitgliedes wahrnehmen.  

Tipp: Weitere Impulse zur Ernährung im Alter finden Sie in unserem Beitrag „8 ‚Appetitanreger‘ für eine ausgewogene Ernährung im Alter“. 

 

Die wichtigsten Nährstoffe für eine ausgewogene Ernährung im Alter 

Nährstoffmangel ist zwar kein grundsätzliches Altersproblem, es gibt jedoch einige Nährstoffe, die laut einer Darstellung der DGE-Initiative „In Form“ bei älteren Menschen häufig kritisch unterversorgt sind. Die gute Nachricht: Fast alle Nährstoffe können durch eine ausgewogene Ernährung und natürliche Zutaten zugeführt werden

  • Antioxidantien: Die Vitamine C, E und andere Antioxidantien vermindern die Zellschädigung durch sogenannte freie Radikale und beugen so vielen chronischen Krankheiten vor. Enthalten in: Paprika, Orangen, Spinat, Mandeln, Sonnenblumenkerne. 
  • Vitamin D: Die Fähigkeit der Haut, Vitamin D aus Sonnenlicht zu synthetisieren, nimmt mit dem Alter um bis zu 75 % ab. Durch den Mangel des für den Knochenaufbau wichtigen Vitamins D steigt die Gefahr von Osteoporose. Eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr ist daher besonders wichtig.  Enthalten in: Lachs, Hering, Eier, Champignons, angereicherte Milchprodukte. 
  • Folsäure: Das auch als Vitamin B9 bekannte Folat ist essenziell für die Zellteilung sowie die Bildung roter Blutkörperchen. Ein Folatmangel kann daher eine Blutarmut begünstigen. Enthalten in: Spinat, Brokkoli, Linsen, Orangen, Vollkornbrot. 
  • Vitamin B12: Vitamin B12 ist entscheidend für die Bildung roter Blutkörperchen und die Aufrechterhaltung wichtiger neurologischen Funktionen. Ein B12-Mangel kann daher zur Abnahme der geistigen Leistungsfähigkeit führen. Enthalten in: Leber, Rindfleisch, Hering, Käse, Eier. 
  • Omega-3-Fettsäuren: Die lebenswichtigen Fettsäuren helfen dem Körper, Entzündungen zu reduzieren. Dadurch beugen sie chronischen Erkrankungen vor. Zudem kann ein ausgewogener Omega-3-Spiegel das Risiko von kognitiven Beeinträchtigungen im Alter minimieren. Enthalten in: Lachs, Makrele, Walnüsse, Chiasamen, Leinsamen. 
  • Calcium: Calcium ist unerlässlich für die Knochengesundheit. Es hilft, Osteoporose und Knochenbrüchen vorzubeugen und ist daher gerade für die Ernährung älterer Menschen besonders wichtig. Enthalten in: Milch, Joghurt, Käse, Mandeln, Grünkohl. 
  • Magnesium: Für die Regulierung des Blutdrucks und wichtiger Muskel- und Nervenfunktionen ist Magnesium besonders wichtig. Enthalten in: Mandeln, Kürbiskerne, Bananen, Spinat, Haferflocken. 
  • Eisen: Für die Bildung von Hämoglobin, das den Sauerstofftransport im Blut unterstützt, ist Eisen von großer Bedeutung. Ein Eisenmangel kann daher insbesondere bei älteren Menschen zu anhaltender Müdigkeit führen. Enthalten in: Rindfleisch, Spinat, Linsen, Kürbiskerne, Tofu. 
  • Eiweiß: Eiweiß sichert den Erhalt der Muskelmasse. Zudem ist es unerlässlich für die Reparatur von Gewebe. Ein unzureichender Eiweißkonsum beschleunigt daher den Muskelabbau und führt so zu einer erhöhten Anfälligkeit für Stürze und Verletzungen. Enthalten in: Eier, Huhn, Quark, Linsen, Tempeh. 
Mahlzeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
Frühstück Haferflocken mit Milch, Walnüssen, Banane und Honig (Folat, Magnesium, Omega-3, Eiweiß) Vollkornbrot mit Käse, Gurken und einem weichgekochten Ei (Vitamin B12, Calcium, Eiweiß) Naturjoghurt mit Haferflocken, Chiasamen und Kiwi (Calcium, Omega-3, Vitamin C) Rührei mit Kräutern und Vollkorntoast (Vitamin B12, Folsäure, Eiweiß) Vollkornbrot mit Quark, Beeren und etwas Honig (Calcium, Antioxidantien, Vitamin C) Porridge mit Milch, gehackten Mandeln und Äpfeln (Calcium, Magnesium, Vitamin C) Joghurt mit Granola, Blaubeeren und Banane (Calcium, Antioxidantien, Folsäure)
Mittagessen Lachsfilet, Süßkartoffelpüree, Brokkoli (Vitamin D, Omega-3, Calcium, Vitamin C) Hühnchenbrust, Quinoa-Salat mit Spinat und Paprika (Folat, Vitamin C, Eiweiß) Gegrillter Seelachs, Vollkornreis und Zucchini (Vitamin D, Magnesium, Folsäure) Rindergeschnetzeltes mit Kartoffeln und Rosenkohl (Eisen, Magnesium, Vitamin C) Forelle, Ofengemüse (Karotten, Zucchini, Paprika) und Hirse (Omega-3, Vitamin D, Folsäure) Geflügel-Frikassee mit Erbsen und Karotten, Wildreis (Vitamin B12, Folsäure, Magnesium) Lachs auf Spinatbett mit Kartoffelpüree (Vitamin D, Omega-3, Magnesium)
Abendessen Vollkornbrot mit Frischkäse, Avocado und Tomaten (Folsäure, Vitamin E, Ballaststoffe) Tomaten-Mozzarella-Salat mit Olivenöl und Basilikum (Vitamin E, Calcium, Antioxidantien) Rührei mit Vollkorntoast und gedünstetem Spinat (Vitamin B12, Folsäure, Eiweiß) Linsensalat mit Rucola, Kirschtomaten und Feta (Folsäure, Eiweiß, Calcium) Gemüsesuppe mit Vollkornbrot (Vitamin C, Magnesium, Folsäure) Omelett mit Pilzen, Paprika und Vollkorntoast (Vitamin D, Eiweiß, Folsäure) Vollkornbrot mit Frischkäse, Gurken und Kresse (Folsäure, Calcium, Ballaststoffe)
Snack Handvoll Mandeln und ein Apfel (Magnesium, Antioxidantien) Naturjoghurt mit Blaubeeren und Leinsamen (Vitamin C, Omega-3, Eiweiß) Handvoll Walnüsse und eine Orange (Omega-3, Vitamin C) Karottensticks mit Hummus (Folsäure, Ballaststoffe) Handvoll Haselnüsse und eine Birne (Magnesium, Antioxidantien) Naturjoghurt mit Leinsamen und Kiwi (Vitamin C, Omega-3, Eiweiß) Handvoll Mandeln und eine Clementine (Magnesium, Vitamin C)

24 Stunden Pflege zu Hause – Einfühlsame Unterstützung bei Mangelernährung im Alter 

Die Überwachung der Ernährung bei Pflegebedürftigen stellt eine große Herausforderung für Pflegepersonen dar. Eine positive Unterstützung kann die 24 Stunden Pflege zu Hause bieten. Da die Betreuung mit der pflegebedürftigen Person zusammenlebt, lernt sie deren Essgewohnheiten kennen und kann so sehr gut auf Vorlieben und Bedürfnisse eingehen. Zugleich kann sie die Ernährung gut dokumentieren und so wichtige Informationen für die Behandlung einer Mangelernährung liefern. Da die Betreuungskraft der 24 Stunden Pflege zu Hause auch das Zubereiten der Nahrung übernimmt, kann sie eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung unterstützen. Durch ihre permanente Anwesenheit ist auch das Anreichen von vielen kleineren Mahlzeiten und Snacks gut möglich. Schließlich kann die 24 Stunden Pflege die Mahlzeiten auch gemeinsam mit Ihrem Familienmitglied einnehmen und diesem so ein positives Essenerlebnis bescheren.