Hauptverwaltung
St.-Sebastianus-Str. 5 • 51147 Köln
Tel: 0221 / 47 44 48 12
Öffnungszeiten:
Mo - Fr 9.00 - 17.00 Uhr
12.00 - 13.00 Uhr Pause
Notfallnummer: 0176 615 384 55
Mo - Fr: 17.00 - 20.00 Uhr
Wochenende 09.00 - 20.00 Uhr
Die Pflege bei Harninkontinenz bringt vielfältige Herausforderungen für Pflegepersonen und Pflegebedürftige mit sich. Der pflegerische Mehraufwand stellt dabei jedoch nur einen Aspekt dar. Denn auch der gemeinsame Umgang mit dem sensiblen Thema Inkontinenz sowie die Rücksichtnahme auf das Schamgefühl der Betroffenen sind wichtige Aspekte der Pflege bei Harninkontinenz. Die gute Nachricht: Durch ein achtsames Miteinander sowie verschiedene Pflegetipps und Hilfsmittel lässt sich der gemeinsame Pflegealltag für alle Beteiligten angenehmer gestalten.
Als Harninkontinenz beschreibt man den plötzlichen und unkontrollierten Verlust von Urin. Im Volksmund wird die Erkrankung auch als Blasenschwäche bezeichnet. Der Schweregrad der Inkontinenz kann vom Verlust geringer Urinmengen bis zur Entleerung der gesamten Blase reichen. Entsprechend der Menge des Harnverlustes kann demnach zwischen verschiedenen Schweregraden der Inkontinenz unterschieden werden:
Je nach Erkrankungsform zeigt sich die Inkontinenz zudem in verschiedenen Alltags- und Belastungssituationen unterschiedlich stark:
Inkontinenz ist ein weit verbreitetes Phänomen, das Menschen in jeder Altersstufe betreffen kann. Da sich Betroffene jedoch häufig für ihre Erkrankung schämen, ist die Angabe genauer Zahlen schwierig. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland fast neun Millionen Menschen – also jede zehnte in Deutschland lebende Person – an einer Form der Inkontinenz erkrankt sind. Der Frauenanteil ist dabei jedoch überdurchschnittlich hoch: durchschnittlich lebt in Deutschland jede dritte bis vierte Frau mit Inkontinenz. Grund dafür ist der weibliche Beckenbau sowie die Schwächung des Beckens durch Schwangerschaften und Geburten.Auch ältere Menschen sind besonders häufig betroffen. So lebt jeder fünfte Mann und jede dritte Frau über 60 Jahren mit einer Form der Inkontinenz.
Die Ursachen für eine Inkontinenz können sehr vielfältig sein. Neben möglichen Vorerkrankungen bestimmen auch das Alter, das Geschlecht und die persönliche Lebensführung über das Risiko, an einer Inkontinenz zu erkranken:
Steht der Verdacht einer Harninkontinenz im Raum, sollten Betroffene und Angehörige immer den Gang zum Arzt wagen. Denn nur dort können die Ursachen der Inkontinenz ermittelt und zielgerichtete Therapiemöglichkeiten eingeleitet werden.
Für die Pflege bei Harninkontinenz ist besondere Achtsamkeit im Miteinander, aber auch im Blick auf die persönlichen Bedürfnisse der pflegenden Person gefragt. Einige Anregungen können jedoch helfen, den Pflegealltag angenehmer zu gestalten.
Regelmäßige Toilettengänge einplanen: Um der Inkontinenz ein Stück weit entgegen zu wirken, sollten Betroffene regelmäßig an den Gang zur Toilette erinnert oder dorthin begleitet werden.
Kurze und sichere Wege zum Bad ermöglichen: Das Gefühl, es nicht mehr rechtzeitig und eigenständig auf die Toilette zu schaffen, kann für Betroffene sehr entmutigend sein. Möglichst kurze Wege zur nächsten Toilette können Erkrankten daher eine positive Sicherheit bieten und ermutigende Erfolgserlebnis schaffen. Daher sollte der Weg ins Bad auch nachts durch Nachtlichter oder Bewegungsmelder so ausgeleuchtet werden, dass Betroffene selbstständig zur Toilette gehen können.
Auf eine trockene Lagerung achten: Liegen pflegebedürftige Menschen zu lange in durchnässten Pflegematerialien oder Kleidungsstücken, verursacht dies nicht nur ein unangenehmes Gefühl. Auch die Gefahr von Entzündungen entlang der feuchten Hautareal steigt. Ein regelmäßiger Wechsel von Bettwäsche und Lagerungsmaterialien ist daher besonders wichtig.
Inkontinenzmaterialien können nach einer ärztlichen Verordnung über Apotheken und Sanitätshäuser bezogen werden. Über weitere Finanzierungsmöglichkeiten informiert auch unser Blogbeitrag "Häusliche Pflege finanziern". So können beispielsweise auch Zuschüsse für Pflegeutensilien des täglichen Bedarfs bei der Pflegekasse beantragt werden, zu denen auch Pflegemittel bei Inkontinenz zählen können (siehe Punkt 6).
Nimmt die Blasenschwäche im Lauf des Alters zu, so kann dies zu erheblichen Mehrbelastungen der Pflegepersonen führen. Denn neben den vielfältigen Anforderungen im Pflegealltag muss meist ein höheres Pensum an Hand- und Betttüchern gewaschen, Inkontinenzmaterialien gewechselt und eine intensive Körperhygiene garantiert werden. Die Betreuung durch eine Fachkraft der 24 h Pflege zu Hause kann daher eine wirksame Unterstützung für Pflegepersonen sein. Sie hilft nicht nur in der Pflege, sondern auch bei der Mehrbelastung im Haushalt. Zudem kann die Gewissheit, permanent eine Unterstützungskraft in der Nähe zu wissen, auch für Betroffene eine entlastende Hilfe sein.