Spielen ist die beste Medizin?!

Nicht nur Lachen ist eine gute Medizin. Denn auch die positive Wirkung von Spielen sollte nicht unterschätzt werden – besonders im Umgang mit älteren Menschen: 

• Positive Beschäftigung ermöglichen: Alleinstehende Senioren erleben ihren Alltag gelegentlich als eintönig. Gleiches gilt auch für Menschen, deren Bewegungsradius durch körperliche Einschränkungen stark begrenzt ist. Gemeinsames Spielen kann daher zu einer schönen Abwechslung und noch dazu zu einem echten Gute-Laune-Lieferant an langen Tagen werden. Denn Spielen und Lachen gehören bekanntlich oft zusammen. 

• Soziale Kontakte stärken: Ausufernde Unterhaltungen sind nicht jedermanns Sache und auch nicht immer möglich. Spiele können eine gute Alternative sein, um dennoch miteinander Zeit zu verbringen, positive gemeinschaftliche Erlebnisse zu schaffen und so Einsamkeit im Alter wirksam zu begegnen. Zudem kann das gemeinsame Spielen zu einem schönen „Gesprächsanreger“ werden. 

• Kognitive Fähigkeiten schulen: Die therapeutische Funktion von Spielen sollte nicht unterschätzt werden. Denn nahezu alle Spiele regen den Geist an. Sie können so helfen, das Gedächtnis, aber auch das logische Denken oder das Lösen komplexere Denkvorgänge spielerisch zu schulen. 

• Motorik trainieren: Karten halten, Spielsteine anlegen, Würfeln – viele Spiele können ganz unauffällig dazu beitragen, die (Fein-)Motorik älterer Menschen zu verbessern. Denn sie erfordern häufig Bewegungen und Fertigkeiten, die im normalen Alltag nur bedingt trainiert werden. 

• Kreativität fördern: Spiele wie „TABU“ (auch verfügbar als abgewandelte Version für Menschen mit Wortfindungsproblemen) oder der Klassiker „Montagsmaler“ (auch als Online-Vorlage erhältlich) können helfen, die Kreativität älterer Menschen zu fördern. Das macht nicht nur Spaß, sondern trainiert dabei ganz spielerisch die grauen Zellen. 

1. Memory mal anders – ein Gesellschaftsspiel für Senioren mit humorvollem Training für die grauen Zellen 

Memory ist das wohl bekannteste und zugleich einfachste Gedächtnisspiel, das vermutlich alle älteren Menschen kennen. Da das Spiel nicht lange dauert und ein schnelles Erfolgserlebnis verspricht, kann es auch bei Menschen eingesetzt werden, die sich nur noch für kurze Zeit konzentrieren können. Bei Bedarf kann das Spiel-Set zudem um einige Memory-Paare verkleinert werden.  

• Sprichwort-Memory: Bei dieser Spielvariante werden Memory-Paare nicht aus zwei Bildern, sondern aus zwei Teilen eines Sprichwortes zusammengesetzt (Beispiel: “Was du heute kannst besorgen ...” und “... das verschiebe nicht auf morgen!”). Viele ältere Menschen haben Freude daran, nach dem richtigen Ende der Sprichwörter zu suchen. Zugleich lässt sich das Sprichwort-Memory (ca. 30 €) als Ratespiel für demenzkranke Menschen nutzen. Wer die Kreativität älterer Menschen fördern möchte, kann aus den Sprichwort-Karten zudem lustige neue Satz-Kombinationen bilden, die darüber hinaus auch einen schönen Gesprächsaufhänger bieten können. 

2. Stadt-Land-Fluss – Gedächtnistraining mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden 

„Stadt-Land-Fluss“ ist ein Spiele-Evergreen, den auch viele ältere Menschen kennen. Für die einfachste Spielvariante braucht es nicht mehr als einen Zettel und einen Stift. Doch es gibt auch kreativere Varianten sowie Versionen, die speziell für den das Spielen mit älteren Menschen konzipiert wurden:

• Spielfeld zum Selbstausdrucken: Das Portal „Senioren Leben“ hat eine Vorlage des Spieleklassikers erstellt, die besonders für das gemeinsame Spielen mit älteren Menschen geeignet ist. Einfach ausdrucken und direkt loslegen. 

• „Stadt-Land-Vollfposten“: Neben den bekannten Rubriken „Stadt“, „Land“ und „Fluss“ hat der Verlag „Denkriesen“ moderne Spielblöcke mit ganz unterschiedlichen Kategorien entwickelt. Die Blockvarianten in A3 sind besonders gut für ältere Menschen geeignet. So kann dem Spiel eine Extraportion Abwechslung verliehen werden.  

• Seniorengerechtes Kartenspiel: Der Spieleklassiker als Kartenspiel (ca. 17 €) mit 110 Spielkarten zeigt auf der Vorderseite jeweils eine Kategorie und auf der Rückseite einen Buchstaben. Dadurch ist das Spiel besonders gut für Menschen geeignet, denen das Schreiben schwerfällt. Zudem haben alle Bilder einen Bezug zur Lebenswelt älterer Menschen, sodass das Spiel auch Anregungen für das gemeinsame Gespräch bieten kann. 

3. Puzzles – Denksport allein oder in der Gruppe 

Da sie sowohl allein als auch gemeinsam gelöst werden können, sind Puzzlespiele ein guter Zeitvertreib für Senioren. Allerdings sollten die Motive auf keinem Fall zu schwierig sein, um ältere Menschen nicht zu überfordern. Es ist daher immer sinnvoll, mit einer kleineren Teileanzahl zu beginnen und sich dann allmählich zu steigern. Zudem sind kontrastreiche und farbenfrohe Motive besonders empfehlenswert: 

• Puzzles mit XL-Teilen: Mittlerweile lassen sich im Handel viele Puzzlespiele finden, die aus 250, 500 oder sogar noch mehr Teilen bestehen, aber dennoch im XL-Format erhältlich sind. So können ältere Menschen anspruchsvollere Puzzles lösen, auch wenn sie Probleme in ihrer Feinmotorik spüren. Hilfreiche Suchbegriffe sind „Puzzle für Senioren“ oder „Puzzle große Teile“. 

• „Ist die Katze aus dem Haus, ...“: Ein Puzzle, das auch die grauen Zellen trainieren soll, ist das Sprichwort-Puzzle (ca. 15 €) des Verlags an der Ruhr. Es gleicht dem bereits vorgestellten Sprichwort-Memory: Zunächst muss ein Puzzle aus sechs Teilen gelöst werden, um anschließend dann gemeinsam zu erraten, welches Sprichwort auf dem jeweiligen Puzzle abgebildet ist. 

• „Was gehört zusammen?“: Ebenfalls vom Verlag an der Ruhr wurde auch Karten-Trios (ca. 18 €) speziell für das Spielen mit demenzerkrankten Menschen entwickelt. So bestehen die 16 „Puzzles“ zwar jeweils nur aus drei Teilen, dafür müssen diese aber thematisch zugeordnet werden, wie z. B. die Nadel und das Nadelkissen zur Näherin. 

4. QWIXX – ein Denk-Würfelspiel 

Als kurzweilige Mischung aus Glücksspiel und Denkspiel eignet sich QWIXX gut als Zeitvertreib für ältere Menschen, die über ein verhältnismäßig gutes Konzentrationsvermögen verfügen. Zugleich ist das Spiel dank seiner kurzen Rundenzeiten – eine Runde dauert bei zwei Spielern ca. 10 Minuten – nicht zu herausfordernd, sodass es leicht auf das tagesaktuelle Leistungsvermögen der Senioren abgestimmt werden kann. 

Zum Spielprinzip: Auf einem Block müssen zwei farbige Zahlenfolgen von 2 bis 12 und zwei Folgen von 12 bis 2 angekreuzt werden. Ziel ist es dabei, möglichst wenig Zahlenfelder auszulassen. Um die Felder zu füllen, wird reihum gewürfelt. Anschließend dürfen die Zahlen aus den beiden weißen Würfeln sowie aus vier Farbwürfeln kombiniert werden. 

Hinweis: Für das Spielen mit älteren Menschen eignet sich die Spielvariante QUWIXX XL (ca. 13 €) mit größeren Würfeln und Blöcken am besten.