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Ratgeber

Keine Zeit für Einsamkeit! – 9 Hilfen gegen Einsamkeit im Alter

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben gerade die Schwächsten unserer Gesellschaft am härtesten getroffen: Kinder und Jugendliche, aber auch alte, kranke und alleinstehende Menschen. So gaben laut einer Studie der Uni Mainz 64,6 % der befragten älteren Menschen über 75 Jahre an, während der Corona-Pandemie wichtige soziale Kontakte häufig nicht pflegen zu können. Doch auch nach Corona fühlen sich viele ältere Menschen einsam. Pflegende Angehörige können dem Wunsch der Pflegebedürftigen nach mehr Gesellschaft und Beschäftigung allerdings nur bedingt gerecht werden.

Doch Einsamkeit im Alter ist kein Schicksal, aus dem es keinen Ausweg gibt.

Neun Anregungen können helfen, der Vereinsamung im Alter wirksam zu begegnen.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben gerade die Schwächsten unserer Gesellschaft am härtesten getroffen: Kinder und Jugendliche, aber auch alte, kranke und alleinstehende Menschen. So gaben laut einer Studie der Uni Mainz 64,6 % der befragten älteren Menschen über 75 Jahre an, während der Corona-Pandemie wichtige soziale Kontakte häufig nicht pflegen zu können.
Die Pandemie hat die Einsamkeit im Alter für viele Menschen also noch weiter verstärkt.
Zugleich können pflegende Angehörige dem Wunsch der Pflegebedürftigen nach mehr Gesellschaft und Beschäftigung häufig nur bedingt gerecht werden.
Doch Einsamkeit im Alter ist kein Schicksal, aus dem es keinen Ausweg gibt.  
Neun Anregungen können helfen, der Vereinsamung im Alter wirksam zu begegnen.

1. Nehmen Sie empfundene Einsamkeit im Alter ernst. 

Beschweren sich pflegebedürftige Angehörige über Einsamkeit, so mag die Versuchung groß sein, diese kleinzureden oder die Pflegebedürftigen davon zu überzeugen, dass diese doch überhaupt nicht einsam seien. Nicht selten endet eine derartige Überzeugungsarbeit dann mit Aufzählungen, wie vielfältig und „erlebnisreich“ der Alltag der Erkrankten ist. 
Sicherlich sollte man nicht jeder kleineren Klage von Pflegebedürftigen sofort ein Übermaß an Aufmerksamkeit schenken. Dennoch gilt es, das Gefühl von Einsamkeit in keinem Fall kleinzureden, so subjektiv dieses auch empfunden werden mag. Denn Einsamkeit lässt sich nicht einfach ausreden. Sie sollte auch nicht unterschätzt werden, da sie viele psychische und körperliche Krankheitssymptome zur Folge haben kann. 

2. Achten Sie auf eine gute Tagesstruktur. 

Ein geregelter Tagesablauf ist nicht nur hilfreich gegen Einsamkeit, er ist auch eines der wichtigsten Mittel, um Depressionen im Alter vorzubeugen. Angehörige sollten daher auf eine möglichst beständige Tagesstruktur für den*die Pflegebedürftige*n achten. Dieser sollte neben den Mahlzeiten und Zeiten für die tägliche Pflege auch Phasen für Freizeitaktivitäten vorsehen. 
Empfehlenswert ist dabei auch die Erstellung eines Wochenplans, der dem*r Pflegebedürftigen Halt, Orientierung und einen Ausblick auf besonders schöne Momente bieten kann. 

3. Nehmen Sie den Alltag der Pflegebedürftigen ernst. 

Der Alltag vieler ältere Menschen ist von Routinen und Eintönigkeit geprägt: Arztbesuche, die Tätigkeit des Pflegedienstes, das Einnehmen der Mahlzeiten. Es erscheint daher nur allzu verständlich, dass viele Pflegebedürftige vor allem von alltäglichen Dingen erzählen. 
Angehörige sollten dies Erzählungen immer ernst nehmen und ihnen aufmerksam zuhören. In keinem Fall sollten sie dabei den Eindruck erwecken, als sei das Gehörte unbedeutend oder banal. 
Stattdessen können sie durch eine wertschätzende Haltung das Gefühl vermitteln, dass der Alltag des*r Pflegebedürftigen auch ohne persönlich empfundene „Highlights“ wertvoll und gut ist. 

4. Lassen Sie Pflegebedürftige an Ihrem Leben teilhaben. 

Da Pflegebedürftige häufig nicht mehr am gesamten Alltagsgeschehen teilhaben können, freuen sich diese um so mehr, wenn sie durch Erzählungen, aber auch durch Bilder und Videos Anteil am Leben nehmen können. Deshalb ist es wertvoll, Pflegebedürftigen nicht nur ausführlich aus dem eigenen Alltag zu berichten, sondern auch aus dem Dorfgeschehen, von Ereignissen der Großfamilie oder Vorgängen in der Nachbarschaft. Auch Gesprächsinhalte rund um das Hobby des*r Pflegebedürftigen können eine willkommene Abwechslung sein. Angehörige können dem*r Pflegebedürftigen so das Gefühl vermitteln, dazuzugehören und alles Wissenswerte aus dem Alltagsgeschehen mitzubekommen.

5. Finden Sie Aufgaben gegen die Einsamkeit im Alter. 

Wo immer es möglich ist, sollten Sie pflegebedürftigen Menschen alltägliche Aufgaben übertragen. Dies kann neben der Hilfe beim Kochen (Gemüse putzen) oder der Gartenarbeit (z. B. Pflanzen umtopfen) auch das Beaufsichtigen eines Haustiers oder eine Vorleserunde für das Enkelkind sein. Hier und da lassen sich auch kleine Schreibtischtätigkeiten (z. B. Bilder sortieren) als Aufgabe finden. So erhalten Pflegebedürftige nicht nur eine Beschäftigung, sondern auch das gute Gefühl, gebraucht zu werden.  

6. Nutzen Sie vielfältige Kommunikationskanäle. 

Nicht immer ist für Familienmitglieder im stressigen Alltag ein persönlicher Besuch beim pflegebedürftigen Familienangehörigen möglich. Moderne Kommunikationsmedien können dann eine wertvolle Alternative sein. So kann eine Videokonferenz mit den Enkelkindern zum Tageshöhepunkt werden, obwohl sich diese Hunderte Kilometer entfernt befinden. 
Angst vor der Technik braucht dabei niemand fürchten. Viele Volkshochschulen bieten eigens Kurse zum Umgang mit Tablett, Smartphone und Co. sowie spezielle Kurse für Senioren an. 
Die Erfahrung zeigt, dass viele Pflegebedürftige nach einer Einführung oder mit etwas Hilfestellung meist gut mit der Technik zurechtkommen. Zudem können auch spezielle Seniorentablets eine wertvolle Erleichterung bieten. 
Tipp: Auf der Plattform digitaler-engel.org finden sich viele Angebote, die älteren Menschen den Zugang zu modernen Medien erleichtern. 

7. Finden Sie Beschäftigungsmöglichkeiten gegen die Einsamkeit im Alter. 

Das wirksamste Mittel gegen Einsamkeit ist eine positiv erlebte Beschäftigung. Deshalb kommt der Suche nach geeigneten Beschäftigungsmöglichkeiten eine besondere Bedeutung zu. 
Die Möglichkeiten sind dabei äußerst vielfältig. 

Beschäftigung allein zu Hause: 

  • Kultur- und Gottesdienstangebote: Ein schönes Konzert, ein würdiger Festakt, ein festlicher Gottesdienst, – viele Festivitäten können gerade Sonn- und Feiertagen einen besonders würdigen Rahmen verleihen und alten Menschen eine schöne Abwechslung im Alltag bieten. Neben den bekannten TV-Ausstrahlungen lassen sich mittlerweile auch viele Formate online streamen, unabhängig von Ort und Zeit.  

  • Onlineangebote für Senioren: Im Internet ist eine Vielzahl an Plattformen zu finden, die sich speziell an den Interessen älterer Menschen orientieren. Einige Angebote wie seniorenportal.de sind dabei eigens für den Austausch unter älteren Menschen konzipiert. 

  • „Silbernetz“: Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-4708090 finden Menschen ab 60 Jahren täglich von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr Gesprächspartner, die speziell für den Kontakt mit älteren Menschen geschult sind. Mehr Infos: silbernetz.org 

  • Hobbys: Mit einer Portion Kreativität lassen sich auch für körperlich beeinträchtigte Menschen interessante Freizeitbeschäftigungen finden. Neben den „Klassikern“ wie Handarbeit oder Gärtnern (ggf. auch auf der Terrasse oder im Balkongarten) können auch ausgefallene Hobbys wie Geocaching oder Ahnenforschung am PC eine schöne Beschäftigungsmöglichkeit bieten. 

  • Computerspiele: „Zocken“ ist nur etwas für Jugendliche? Von wegen! – Im Handel lassen sich mittlerweile viele Spiele für ältere Menschen finden. Diese machen nicht nur Spaß, sie trainieren häufig auch das Gedächtnis

  • Podcasts und Hörspiele: Nicht immer ist es Pflegebedürftigen möglich, das Angebot im TV zu nutzen (z. B. wegen einer Sehbehinderung). Dann können Hörspiele und Podcasts eine gute Alternative sein.  

Gemeinschaftliche Beschäftigung zu Hause: 

  • Spiele: Gesellschaftsspiele sind ein beliebter Zeitvertreib für Jung und Alt. Neben den klassischen Brett- und Kartenspielen können auch Strategiespiele und speziell für ältere Menschen konzipierte Spiele zu einem schönen gemeinsamen Erlebnis werden. 

  • Fotoalben: Das gemeinsame Anschauen von Bildern kann ältere Menschen dazu einladen, in Erinnerungen zu schwelgen und Anekdoten von früher zu erzählen. Besonders spannend kann es dabei sein, alte Bilder miteinander zu digitalisieren. Häufig können Pflegebedürftige gut beim Einscannen der Bilder unterstützen und dabei viele Erlebnisse erzählen, die ggf. auch einen Platz im Fotobuch oder digitalen Familienalbum finden können. 

Beschäftigung außer Haus: 

  • Seniorentreffen: Fast alle Kommunen bieten Angebote für die Begegnung unter älteren Menschen. Häufig ist auch ein Fahrdienst Teil des Angebots. 

  • „Seniorenstammtische“: Gerade in ländlichen Gemeinden sind Dorfläden, aber auch Dorfgemeinschaftshäuser eine gute Anlaufstelle für alleinstehende ältere Menschen. Häufig lassen sich dort bei einer Tasse Kaffee auch spontane Gesprächspartner finden. 

  • Ehrenamtliches Engagement: Viele soziale Institutionen bieten spezielle Ehrenämter für Senioren an. Neben einer Tätigkeit in Mehrgenerationenhäusern gibt es auch die Möglichkeit zum Ehrenamt am Telefon. Dieses kann auch mit körperlichen Einschränkungen ausgeübt werden. Bei den kommunalen Ehrenamtsbörsen aber auch online lassen sich weitere Informationen finden. 

8. Suchen Sie Verbündete gegen die Einsamkeit im Alter. 

Im Kampf gegen die Einsamkeit der Pflegebedürftigen sollten Angehörige auf ein breites Unterstützungsnetzwerk setzen. So bieten in vielen Orten (Kirchen-)Gemeinden einen Besuchsdienst für Senioren an. Gegebenenfalls lassen sich auch in der Nachbarschaft andere alleinstehende Senioren finden, sodass mit etwas Unterstützung ein (regelmäßiger) gegenseitiger Besuch arrangiert werden kann. Ebenso kommen gelegentlich auch Nachbarn – auf einen freundlichen Hinweis hin – gerne zu einem Besuch vorbei.  
Auch das Model der Zettel-Ampel, bei dem alleinstehenden Menschen ihren Unterstützungsbedarf via Fensterscheibe kommunizieren, kann ein Mittel gegen die Einsamkeit sein. Schließlich können auch Online-Angebote (siehe oben) eine gute Unterstützung bieten. 

9. Achten Sie auf eigene Grenzen. 

Ist das Einsamkeitsempfinden pflegebedürftiger Menschen stark ausgeprägt, so kann dies für Angehörige zu einer echten Herausforderung werden. Schließlich ist die eigene Zeit begrenzt und neben der Pflege müssen auch andere Aufgaben bewältigt werden. 
Pflegende Angehörige sollten deshalb unter keinen Umständen versuchen, den Kampf gegen die Einsamkeit allein zu führen (siehe Punkt 8). Vielmehr gilt es, auch auf eigene Auszeiten zu achten und eigene Grenzen auch gegenüber dem Pflegebedürftigen entsprechend zu kommunizieren. 

Kein Raum für Einsamkeit: Die 24h Pflege zu Hause  

Wie keine andere Pflegeform bietet die 24h Pflege zu Hause die Möglichkeit, dem Einsamkeitsempfinden älterer Menschen zu begegnen. So kann schon die konstante Anwesenheit einer Pflegekraft helfen, ein Gefühl der Einsamkeit zu vermeiden. Da sich Pflegekraft und Klient*in  nach einer Einführungszeit sehr gut kennen, kann sich die Pflegekraft der 24h Pflege zudem sehr gut auf die Interessen und Bedürfnisse des*r Pflegebedürftigen einlassen und so passende Beschäftigungsmöglichkeiten gestalten.