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Ratgeber

Eine grüne Oase im eigenen Zuhause: 11 pflegeleichte Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen

Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen sind mehr als einfach nur schön anzusehen. Gerade für pflegebedürftige Menschen können Pflanzen echte Stimmungsaufheller sein und für eine positive geistige und körperliche Aktivierung sorgen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Pflanzen sich für das Zuhause von Menschen mit Pflegebedarf besonders gut eignen. Zudem geben wir Tipps, wie die gemeinsame Pflanzenpflege Ihrem Familienmitglied und Ihnen gleichermaßen Freude und Nutzen bringen kann.

Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen sind mehr als einfach nur schön anzusehen. Gerade für pflegebedürftige Menschen können Pflanzen echte Stimmungsaufheller sein und für eine positive geistige und körperliche Aktivierung sorgen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Pflanzen sich für das Zuhause von Menschen mit Pflegebedarf besonders gut eignen. Zudem geben wir Tipps, wie die gemeinsame Pflanzenpflege Ihrem Familienmitglied und Ihnen gleichermaßen Freude und Nutzen bringen kann.

Welchen Mehrwert bringen Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen?

Als grüne Mitbewohner können Zimmerpflanzen auf vielfältige Weise eine positive Wirkung auf ältere Menschen entfalten:

  • Verbesserung der Luftqualität: Pflanzen verbessern die Raumluft, indem sie Schadstoffe absorbieren und frischen Sauerstoff produzieren. Australische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass einige Zimmerpflanzen die Schadstoffbelastung in der Raumluft um mehr als 50% reduzieren können.
  • Stressreduktion: Der Anblick und das Umsorgen von Pflanzen kann durch die gehemmte Ausschüttung des Stresshormons Cortisol nachweißlich stresslindernd wirken. Zudem sprechen Studien der Farbe Grün eine entspannende Wirkung zu, die sogar förderlich bei Angststörungen sein kann.

Wie Pflanzen den Menschen positiv beeinflussen

Pflanzen können die Konzentration fördern und Stress verringern. Zwei mögliche Erklärungen zu diesem Phänomen bietet die Wissensplattform „Forschung und Wissen“:

  • Die Aufmerksamkeits-Erholungs-Theorie besagt, dass es für das Gehirn anstrengend ist, sich ständig auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Die Konzentration lässt allmählich nach. Das Anschauen von Pflanzen hingegen benötigt keine gezielte Aufmerksamkeit und wird vom Menschen somit als erholsam empfunden.
  • Die psychoevolutionäre Stress-Erholungs-Theorie geht von der Annahme aus, dass natürliche Umgebungen eine beruhigende Wirkung haben, da sie dem Menschen von Grund auf vertraut sind. Stress und negative Emotionen können dadurch ausgeblendet werden. Das Wohlbefinden steigt, der Mensch entspannt sich.
  • Kognitive Förderung: Die Pflege von Pflanzen kann die geistige Aktivität von Senioren und Seniorinnen anregen. Sie müssen sich regelmäßig mit den Bedürfnissen ihrer Pflanzen auseinandersetzen. So gilt es beispielsweise an das Gießen zu denken, ebenso wie an jahreszeitliche Aufgaben wie den Beschnitt oder das Umtopfen der grünen Mitbewohner.
  • Körperliche Aktivierung: Die Pflege von Zimmerpflanzen ist eine Aufgabe, die wenig körperliche Ressourcen erfordert. Dennoch können das regelmäßige Gießen und „Nachsehen“ für eine sanfte körperliche Aktivierung sorgen.
  • Angenehme Beschäftigung: Viele Menschen mit Pflegebedarf fühlen sich eingeschränkt in ihren Beschäftigungsmöglichkeiten. Das Pflegen von Pflanzen kann ihnen eine sinnvolle Tätigkeit ermöglichen.
  • Positive Verantwortung: Die Sorge um eine Zimmerpflanze ist zwar nicht mit den Effekten gleichzusetzen, die die Pflege eines Haustieres mit sich bringt. Dennoch kann das Umsorgen von Pflanzen Pflegebedürftigen das gute Gefühl geben, für eine Aufgabe verantwortlich zu sein.
  • Schönes Erfolgserlebnis: Mit der richtigen Auswahl pflegeleichter Zimmerpflanzen kann die Pflanzenpflege zum bestärkenden Erfolgserlebnis werden. Erleben Menschen das Wachsen und Blühen der eigenen Pflanzen oder werden sie sogar von anderen auf ihre grüne Pracht angesprochen, gibt dies ein positives Gefühl, das das Selbstbewusstsein bestärken kann.

Pflegeleichte Pflanzen: Welche Kriterien sollten Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen erfüllen?

Die Auswahl der passenden Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen ist nicht kompliziert. Dennoch sollten einige Aspekte beachtet werden, damit die Pflanzenpflege für ältere Menschen zum Erfolgserlebnis werden kann.

  • Eignung für Allergiker: Pflanzen wie Gummibaum, Ficus oder Lilien können mit Blütenstaub oder reizenden Pflanzensäften die Atemwege belasten oder Hautreaktionen hervorrufen. Sie sind für Allergiker daher nicht geeignet.
  • Keine Stacheln oder Dornen: Pflanzen mit Dornen, Stacheln (z. B. Kakteen) oder scharfkantigen Blättern (wie bei einigen Agavenarten) können bei versehentlichem Kontakt Verletzungen verursachen. Da die Verletzungsgefahr durch die nachlassende Feinmotorik und Hautempfindlichkeit im Alter steigt, sind derartige Pflanzen im Haushalt pflegebedürftiger Menschen daher in der Regel keine gute Wahl.
  • Keine Giftstoffe: Da Menschen mit einer demenziellen Erkrankung unbewusst Dinge in den Mund nehmen, verbietet sich das Aufstellen von Zimmerpflanzen wie Dieffenbachie, Efeutute oder Oleander, deren toxische Stoffe bei Berührung oder Verzehr zu gesundheitlichen Problemen führen können.
  • Hohe Anpassungsfähigkeit: Pflanzen, die sich gut an unterschiedliche Lichtverhältnisse oder ein neues Raumklima anpassen können, sind für den Einsatz im Haushalt pflegebedürftiger Menschen besonders gut geeignet. Denn sie überleben auch, wenn die pflegerischen Anforderungen einen Umzug z. B. vom hellen Schlafzimmer in den schattigen Flur erforderlich machen.
  • Geringer Wasserbedarf: Zimmerpflanzen mit geringem Wasserbedarf verzeihen es eher, wenn älteren Menschen einmal das Gießen vergessen oder wegen einer Einschränkung nicht gießen konnten.
  • Beständigkeit bei längere Trockenperioden: Überstehen Pflanzen längere Trockenphasen ohne Bewässerung, senkt dies den Aufwand von pflegenden Angehörigen. So müssen sie beispielsweise bei längeren Klinikaufenthalten neben anderen Aufgaben und Belastungen nicht auch noch das Wohl der Pflanzen ihres pflegebedürftigen Familienmitgliedes permanent im Blick behalten.
  • Milder Geruch: Geben Zimmerpflanzen einen intensiven Duft ab, kann dies auf die Dauer unangenehm werden. Es ist daher ratsam, nur Zimmerpflanzen mit einem geringen Eigengeruch zu kaufen.
  • Langsames Wachstum: Zimmerpflanzen mit langsamem Wachstum müssen seltener umgetopft und geschnitten werden. Das reduziert den Pflegeaufwand, weshalb die Pflanzen sehr gut für alleinstehende ältere Menschen geeignet sind.

Immergrüne Pflanzen

Der Name verrät es bereits: Immergrüne Zimmerpflanzen bleiben das ganze Jahr über grün und bieten so 365 Tage im Jahr einen schönen Anblick. Zudem entfällt die saisonale Pflege. Immergrüne Pflanzen sind daher besonders gut für Menschen geeignet, die nur noch wenig körperliche Ressourcen haben, um sich um ihre Pflanzen zu sorgen. Allerdings ist auch zu beachten, dass viele Menschen das saisonale Aufblühen der Pflanzen als ein besonderes Highlight erleben. Bei immergrünen Pflanzen bleibt dieses Highlight aus.

 11 pflegeleichte Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen

Viele Seniorinnen und Senioren haben ein bereits Erfahrungswissen in der Pflanzenpflege. Sind sie noch dazu in der Lage, sich um die Pflanzen eigenverantwortlich zu sorgen, können nahezu alle Zimmerpflanzen auch in deren Haushalt aufgestellt werden. Fehlt allerdings das entsprechende Wissen oder bestehen körperliche und geistige Einschränkungen, sollten auf robuste und pflegeleichte Pflanzen zurückgegriffen werden.

Kleinere Zimmerpflanzen

 

1. Weihnachtskaktus (20 – 40 cm): Dieser rot blühende Kaktus (auch Schlumbergera genannt) hat im Gegensatz zu seinen Artgenossen keine Stacheln. Die pflegeleichte Pflanze ist daher besonders gut für Kakteenfans mit motorischen Einschränkungen geeignet. Da der Pflanzensaft als leicht giftig gilt, ist die Pflanze für Menschen mit neurologischen Einschränkungen weniger geeignet, da sie Pflanzenteile in den Mund nehmen könnten.

2. Kalanchoe (20 - 45 cm): Die zur Gattung der Sukkulenten gehörige Pflanze speichert Wasser in ihren Blättern und kann daher auch längere Zeit ohne Gießen auskommen. Die auch als „Flammendes Käthchen“ bekannte Kalanchoe blüht zudem regelmäßig ohne nennenswerten pflegerischen Aufwand.

3. Maranta (30 - 50 cm): Das auch als Gebetspflanze bezeichnete Gewächs hat wunderschön gemusterte Blätter in kräftigen Grün-, Rot- und Gelbtönen, die sich nachts zusammenklappen. Sie benötigt nur wenig Wasser und fühlt sich im Halbschatten wohl. Ihre weichen, ungiftigen Blätter machen sie zu einer idealen Pflanze für pflegebedürftige Menschen.

4.Ufopflanze (30 - 50cm): Die glänzenden Blätter, die wie kleine Ufos aussehen, sind die Namensgeber des immergrünen Gewächses. Die auch als Glückstaler bezeichnete Pflanze hat einen kompakten Wuchs, benötigt wenig Wasser und gedeiht am besten an hellen Orten.

5. Geldbaum (30 - 60 cm): Im Gegensatz zur ihm optisch sehr ähnlichen Glücksfeder ist der Geldbaum ungiftig. Er benötigt zudem nur wenig Licht und gedeiht daher auch in dunkleren Ecken. Durch seine Widerstandsfähigkeit bei Trockenheit muss der Geldbaum nur selten gegossen werden.

6. Grünlilie (30 - 60 cm): Bekannt für Ihre sternenförmigen weißen Blüten und die langen schmalen Blätter, welche hängend über den Topfrand herabfallen, ist die Grünlilie eine sehr dekorative Zimmerpflanze. Sie punktet zudem durch ihre Robustheit und Genügsamkeit: die Grünlilie kommt mit nahezu allen Lichtverhältnissen zurecht.

Größere Zimmerpflanzen

7. Calathea (40 - 90 cm): Die als Korbmarante bekannte Pflanze ist eng mit der Maranta verwandt. Sie ist so ebenso für ihre auffällig gemusterten Blätter bekannt, die sich ebenfalls nachts zusammenfalten. Sie muss nur selten gegossen werden und kommt auch mit wenig Licht gut zurecht.

8. Bostonfarn (50 – 80 cm): Wie alle Farnsorten ist auch der Botsonfarn sehr einfach zu pflegen. Außer einer regelmäßigen Wasserzufuhr benötigt die Zimmerpflanze keinerlei Zuwendung und wächst auch an schattigen Plätzen hervorragend. Die Blätter des Bostonfarns haben eine hübsche federartige Struktur und zarte biegsame Blätter.

9. Schusterpalme (50 – 100 cm): Die Schusterpflanze zeichnet sich durch ihre enorme Widerstandsfähigkeit aus, durch die sie selbst in dunklen Ecken gut gedeiht. Sie hat glänzende Blätter, die in aufrechten Büscheln wachsen und ihr so ein elegantes Aussehen verleihen.

10. Arcea-Palme (100 – 120 cm): Die Arcea-Palme hat lange federartige Blätter, die aufrecht aus dem Topf herauswachsen. Sie ist sehr pflegeleicht, da sie nur selten gegossen werden muss und auch mit indirektem Licht gut zurechtkommt.

11. Bergpalme (50-130 cm): Die kleine Palme wächst langsam und bildet sanfte, fächerartige Blätter. Sie benötigt nur gelegentlich etwas Wasser und gedeiht auch bei wenig Licht.

Urban Gardening

In beengten Wohnräumen kann die Pflanzenpflege zu einer Herausforderung werden. Im städtischen Raum ist ein Ausweichen auf einen großzügigen Garten allerdings keine Alternative. Einen Ausweg bietet das Urban Gardening. Beim Gärtnern auf kleinsten Raum, beispielsweise auf Balkonen oder kleinen Terrassen, können Pflegebedürftige mit Ihren Angehörigen auch mit beengten Platzverhältnissen ihrer Leidenschaft fürs Gärtnern nachgehen. Anregungen und Tipps zum Urban Gardening sowie für die Gartentherapie mit älteren Menschen finden Sie in unserem Ratgeber „Gartentherapie – Anregungen für das gemeinsame Gärtnern mit Pflegebedürftigen".

Worauf sollten man beim Aufstellen von Zimmerpflanzen im Haushalt pflegebedürftiger Menschen achten?


Zimmerpflanzen sorgen im Lebensraum von pflegebedürftigen Menschen in der Regel für viel Freude und wenig Kummer. Es lohnt sich jedoch, einige Hinweise zu beachten, um sich selbst und das pflegebedürftige Familienmitglied vor bösen Überraschungen zu bewahren:

  • Vermeidung von Schimmelbildung: Werden Zimmerpflanzen zu feucht gehalten, können Fäulnis und Schimmel entstehen. Regelmäßiges Lüften und das richtige Gießen können Schimmel effektiv vorbeugen. Sollte sich doch etwas Schimmel bilden, ist es ratsam, die betroffene Pflanze für die Zeit des Schimmelbefalls ins Freie zu bringen, um das Einatmen giftiger Schimmelsporen zu vermeiden. Mit einigen Tricks und bewährten Hausmitteln lässt sich das Schimmelproblem meist schnell beheben.
  • Pflege des Pflanzenumfeldes: Um die Hygiene im Wohnraum der pflegebedürftigen Person auf einem guten Niveau zu halten, sollten abgefallene Blätter und andere tote Pflanzenteile regelmäßig entfernt werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, Fäulnisprozesse im Pflanzentopf zu vermeiden.
  • Achtung vor Ungeziefer: Gelegentlich könnenZimmerpflanzen durch ihre Blätter und Blüten Blattläuse, Käfer oder Fliegen anziehen. Es ist deshalb wichtig, die Pflanzen regelmäßig auf Insektenbefall zu kontrollieren und diese bei Bedarf zu bekämpfen.
  • Bruchfeste Übertöpfe: Zerbrechliche und schwere Übertöpfe aus Terrakotta oder Porzellan sind für ältere Menschen ungeeignet, da sie unpraktisch in der Handhabung und noch dazu leicht zerbrechlich sind. Kunststoffübertöpfe stellen eine sichere Alternative dar.
  • Stabiler Stand: Stellen Sie Zimmerpflanzen immer stabil und kippsicher auf, um ein Umfallen oder Verschütten zu vermeiden. Die gilt insbesondere bei Pflegebedürftigen mit Einschränkungen im Seh- und Bewegungsapparat.
  • Sicherer Standort: Pflanzen auf dem Fußboden können leicht zu einer Stolperfalle werden. Zudem erschwert der Stand am Boden die Pflanzenpflege. Als alternative Standorte haben sich stabile Fensterbretter, Regale und Hängeampeln bewährt.
  • Vorsicht bei Deko-Elementen: Ein schöner Schmetterling aus Draht, ein paar kleine dekorative Marienkäfer, eine Schleife – Dekoelemente sind schön, bergen aber eine Verletzungs- oder Verschluckungsgefahr bei Pflegebedürftigen mit geistigen Einschränkungen. Verzichten Sie daher auf Dekorationselemente oder vergewissern Sie sich regelmäßig, dass diese intakt und sicher sind.
  • Gelassen bleiben: Seien Sie nachsichtig, wenn Ihr pflegebedürftiges Familienmitglied keinen ausgeprägten grünen Daumen hat und die eine oder andere Pflanze eingeht.Sollte dies häufiger passieren, können Sie überlegen, der pflegebedürftigen Person eine Zimmerpflanze von Ihnen zeitweise zu leihen, um sie anschließend wieder in der eigenen Obhut „aufzupäppeln“.

Zimmerpflanzen und Demenz

Zimmerpflanzen sind gut für das Gemüt. Das gilt auch für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. Da es jedoch vorkommen kann, dass Pflanzen von den Betroffenen gegessen oder umgestürzt werden, kann es sinnvoll sein, die Pflanzen an unzugänglicheren Standorten aufzustellen, zum Beispiel auf Außenfensterbänken oder auf Balkonen oder Terrassen mit einer abschließbaren Tür. Die Pflanzenpflege sollte gemeinschaftlich erfolgen.

Keine Pflanzen in Schlafräumen – ein Mythos

Immer wieder ist landläufig zu hören, dass Zimmerpflanzen im Schlafzimmer einen negativen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Dabei herrscht die Meinung vor, dass die Pflanzen nachts Sauerstoff verbrauchen und so die Luftqualität verschlechtern. Tatsächlich ist der Sauerstoffverbrauch von Zimmerpflanzen aber vernachlässigbar klein. Einige Pflanzen geben nachts sogar Sauerstoff ab, wodurch sich das Raumklima verbessert. Werden Zimmerpflanzen richtig gepflegt und die Räume ausreichend gelüftet, spricht nichts gegen lebendiges Grün im Schlafzimmer.

Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass einige Pflanzen – sogenannte CAM-Pflanzen – für Schlafräume besonders gut geeignet sind. Zu ihnen zählen beispielsweise der Bogenhanf, die Bergpalme, der Drachenbaum oder die Aloe Vera (Achtung: Die beiden letztgenannten enthalten toxische Inhaltsstoffe).

Das sollten Sie bei Pflanzen im Schlafzimmer beachten:

  • Temperatur: Die meisten Zimmerpflanzen fühlen sich bei einer Temperatur von 18 bis 24 Grad besonders wohl. In den Schlafräumen ist die Temperatur meist niedriger, so dass die Pflanze mit der kühleren Umgebung entsprechend zurechtkommen sollte.
  • Keine Blüten: Blühende Pflanzen bilden Pollen, die sich in der Raumluft verteilen und zu Reizungen und allergischen Reaktionen führen können. Sie sind für Schlafräume daher meist nicht geeignet.

So können pflegebedürftige Personen in die Pflanzenpflege eingebunden werden

Zimmerpflanzen bieten eine schöne Möglichkeit, um Pflegebedürftige ohne größere Anstrengungen zu aktivieren. Das gemeinsame Gärtnern kann dabei zu einem schönen gemeinsamen Erlebnis werden. 

  • Auswahl der Pflanze(n): Falls möglich sollten Sie die Zimmerpflanze gemeinsam auswählen. So beachten Sie die Vorlieben Ihres Familienmitgliedes und steigern die Begeisterung für die Pflanzenpflege.
  • Wahl des Aufstellortes: Besprechen Sie die Wahl des besten Ortes für die Zimmerpflanzen gemeinsam mit Ihrem Familienmitglied, um die Freude an dem neuen grünen Mitbewohner zu steigern.
  • ​​​​​​Unterstützung anbieten: Auch wenn sich Ihr Familienmitglied noch (weitestgehend) allein um seine Zimmerpflanzen kümmern kann, sollten Sie immer wieder Unterstützung und Hilfe anbieten. So stellen Sie sicher, dass Ihr Familienmitglied lange Freude an seinen Pflanzen hat, ohne sich dabei überfordert zu fühlen.
  • Pflegeroutinen entwickeln: Eine regelmäßige Pflegeeinheit, z.B. an einem festen Tag in der Woche, schafft Struktur und fördert das Verantwortungsbewusstsein der pflegebedürftigen Person. Zudem erleichtern Sie es Ihrem Familienmitglied so, an die Pflanzenpflege zu denken.
  • Gießen der Pflanzen: Achten Sie darauf, dass das Gießen von großen Pflanzen oder mit größeren Gefäßen für Ihr Familienmitglied nicht zur Belastung wird. Eine ergonomisch gestaltete Gießkanne kann das Gießen für Ihr Familienmitglied erleichtern. Sie hilft, den Wasserfluss zu kontrollieren, sodass keine Überbeanspruchung der Handgelenke entsteht.
  • „Gärtner-Gespräche“: Die Entwicklung der eigenen Pflanzen zu beobachten, kann Ihrem Familienmitglied viel Freude bereiten. Bieten Sie Ihrem Familienmitglied daher ausreichend Möglichkeit, um über die Pflanzenpflege zu sprechen.

Plastikpflanzen- eine Alternative?

Für ältere Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf und geringer Selbstständigkeit können Zimmerpflanzen aus Kunststoff eine praktische Alternative gegenüber echten Grünpflanzen sein. Das Design der künstlichen Pflanzen ist in den letzten Jahren immer besser geworden, so dass viele Plastikmodelle ihren Vorbildern aus der Natur verblüffend ähnlich sehen. So bieten auch Pflanzen aus Plastik eine dekorative Begrünung, ohne dass regelmäßig gegossen, umgetopft oder gedüngt werden muss. Kunststoffblumen können zudem eine sehr günstige Raumdekoration sein, da sie langlebig sind und keine Folgekosten für Erde oder Dünger anfallen. Zudem können sie keine Allergien auslösen, wodurch sie sehr verträglich sind.
Allerdings können sich je nach Modell auch von Kunststoffpflanzen verschluckbare Kleinteile lösen, was ihre Verwendung in Haushalten von Pflegebedürftigen mit Demenz einschränken kann. Der größte Nachteil künstlicher Pflanzen dürfte aber vor allem das ausbleibende Erfolgserlebnis sein. Seniorinnen und Senioren können weder das Wachstum noch die positive Veränderung durch ihre Pflege beobachten. Das kann die Freude an der Pflanze auf Dauer doch erheblich trüben. Plastikpflanzen sind daher vor allem für den Einsatz bei Menschen mit entsprechenden kognitiven Einschränkungen (z. B. bei Demenz) eine sinnvolle Option.