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Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen sind mehr als einfach nur schön anzusehen. Gerade für pflegebedürftige Menschen können Pflanzen echte Stimmungsaufheller sein und für eine positive geistige und körperliche Aktivierung sorgen. In unserem Ratgeber erfahren Sie, welche Pflanzen sich für das Zuhause von Menschen mit Pflegebedarf besonders gut eignen. Zudem geben wir Tipps, wie die gemeinsame Pflanzenpflege Ihrem Familienmitglied und Ihnen gleichermaßen Freude und Nutzen bringen kann.
Als grüne Mitbewohner können Zimmerpflanzen auf vielfältige Weise eine positive Wirkung auf ältere Menschen entfalten:
Pflanzen können die Konzentration fördern und Stress verringern. Zwei mögliche Erklärungen zu diesem Phänomen bietet die Wissensplattform „Forschung und Wissen“:
Die Auswahl der passenden Zimmerpflanzen für Senioren und Seniorinnen ist nicht kompliziert. Dennoch sollten einige Aspekte beachtet werden, damit die Pflanzenpflege für ältere Menschen zum Erfolgserlebnis werden kann.
Der Name verrät es bereits: Immergrüne Zimmerpflanzen bleiben das ganze Jahr über grün und bieten so 365 Tage im Jahr einen schönen Anblick. Zudem entfällt die saisonale Pflege. Immergrüne Pflanzen sind daher besonders gut für Menschen geeignet, die nur noch wenig körperliche Ressourcen haben, um sich um ihre Pflanzen zu sorgen. Allerdings ist auch zu beachten, dass viele Menschen das saisonale Aufblühen der Pflanzen als ein besonderes Highlight erleben. Bei immergrünen Pflanzen bleibt dieses Highlight aus.
Viele Seniorinnen und Senioren haben ein bereits Erfahrungswissen in der Pflanzenpflege. Sind sie noch dazu in der Lage, sich um die Pflanzen eigenverantwortlich zu sorgen, können nahezu alle Zimmerpflanzen auch in deren Haushalt aufgestellt werden. Fehlt allerdings das entsprechende Wissen oder bestehen körperliche und geistige Einschränkungen, sollten auf robuste und pflegeleichte Pflanzen zurückgegriffen werden.
1. Weihnachtskaktus (20 – 40 cm): Dieser rot blühende Kaktus (auch Schlumbergera genannt) hat im Gegensatz zu seinen Artgenossen keine Stacheln. Die pflegeleichte Pflanze ist daher besonders gut für Kakteenfans mit motorischen Einschränkungen geeignet. Da der Pflanzensaft als leicht giftig gilt, ist die Pflanze für Menschen mit neurologischen Einschränkungen weniger geeignet, da sie Pflanzenteile in den Mund nehmen könnten.
2. Kalanchoe (20 - 45 cm): Die zur Gattung der Sukkulenten gehörige Pflanze speichert Wasser in ihren Blättern und kann daher auch längere Zeit ohne Gießen auskommen. Die auch als „Flammendes Käthchen“ bekannte Kalanchoe blüht zudem regelmäßig ohne nennenswerten pflegerischen Aufwand.
3. Maranta (30 - 50 cm): Das auch als Gebetspflanze bezeichnete Gewächs hat wunderschön gemusterte Blätter in kräftigen Grün-, Rot- und Gelbtönen, die sich nachts zusammenklappen. Sie benötigt nur wenig Wasser und fühlt sich im Halbschatten wohl. Ihre weichen, ungiftigen Blätter machen sie zu einer idealen Pflanze für pflegebedürftige Menschen.
4.Ufopflanze (30 - 50cm): Die glänzenden Blätter, die wie kleine Ufos aussehen, sind die Namensgeber des immergrünen Gewächses. Die auch als Glückstaler bezeichnete Pflanze hat einen kompakten Wuchs, benötigt wenig Wasser und gedeiht am besten an hellen Orten.
5. Geldbaum (30 - 60 cm): Im Gegensatz zur ihm optisch sehr ähnlichen Glücksfeder ist der Geldbaum ungiftig. Er benötigt zudem nur wenig Licht und gedeiht daher auch in dunkleren Ecken. Durch seine Widerstandsfähigkeit bei Trockenheit muss der Geldbaum nur selten gegossen werden.
6. Grünlilie (30 - 60 cm): Bekannt für Ihre sternenförmigen weißen Blüten und die langen schmalen Blätter, welche hängend über den Topfrand herabfallen, ist die Grünlilie eine sehr dekorative Zimmerpflanze. Sie punktet zudem durch ihre Robustheit und Genügsamkeit: die Grünlilie kommt mit nahezu allen Lichtverhältnissen zurecht.
7. Calathea (40 - 90 cm): Die als Korbmarante bekannte Pflanze ist eng mit der Maranta verwandt. Sie ist so ebenso für ihre auffällig gemusterten Blätter bekannt, die sich ebenfalls nachts zusammenfalten. Sie muss nur selten gegossen werden und kommt auch mit wenig Licht gut zurecht.
8. Bostonfarn (50 – 80 cm): Wie alle Farnsorten ist auch der Botsonfarn sehr einfach zu pflegen. Außer einer regelmäßigen Wasserzufuhr benötigt die Zimmerpflanze keinerlei Zuwendung und wächst auch an schattigen Plätzen hervorragend. Die Blätter des Bostonfarns haben eine hübsche federartige Struktur und zarte biegsame Blätter.
9. Schusterpalme (50 – 100 cm): Die Schusterpflanze zeichnet sich durch ihre enorme Widerstandsfähigkeit aus, durch die sie selbst in dunklen Ecken gut gedeiht. Sie hat glänzende Blätter, die in aufrechten Büscheln wachsen und ihr so ein elegantes Aussehen verleihen.
10. Arcea-Palme (100 – 120 cm): Die Arcea-Palme hat lange federartige Blätter, die aufrecht aus dem Topf herauswachsen. Sie ist sehr pflegeleicht, da sie nur selten gegossen werden muss und auch mit indirektem Licht gut zurechtkommt.
11. Bergpalme (50-130 cm): Die kleine Palme wächst langsam und bildet sanfte, fächerartige Blätter. Sie benötigt nur gelegentlich etwas Wasser und gedeiht auch bei wenig Licht.
In beengten Wohnräumen kann die Pflanzenpflege zu einer Herausforderung werden. Im städtischen Raum ist ein Ausweichen auf einen großzügigen Garten allerdings keine Alternative. Einen Ausweg bietet das Urban Gardening. Beim Gärtnern auf kleinsten Raum, beispielsweise auf Balkonen oder kleinen Terrassen, können Pflegebedürftige mit Ihren Angehörigen auch mit beengten Platzverhältnissen ihrer Leidenschaft fürs Gärtnern nachgehen. Anregungen und Tipps zum Urban Gardening sowie für die Gartentherapie mit älteren Menschen finden Sie in unserem Ratgeber „Gartentherapie – Anregungen für das gemeinsame Gärtnern mit Pflegebedürftigen".
Zimmerpflanzen sorgen im Lebensraum von pflegebedürftigen Menschen in der Regel für viel Freude und wenig Kummer. Es lohnt sich jedoch, einige Hinweise zu beachten, um sich selbst und das pflegebedürftige Familienmitglied vor bösen Überraschungen zu bewahren:
Zimmerpflanzen sind gut für das Gemüt. Das gilt auch für Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. Da es jedoch vorkommen kann, dass Pflanzen von den Betroffenen gegessen oder umgestürzt werden, kann es sinnvoll sein, die Pflanzen an unzugänglicheren Standorten aufzustellen, zum Beispiel auf Außenfensterbänken oder auf Balkonen oder Terrassen mit einer abschließbaren Tür. Die Pflanzenpflege sollte gemeinschaftlich erfolgen.
Immer wieder ist landläufig zu hören, dass Zimmerpflanzen im Schlafzimmer einen negativen Einfluss auf die Schlafqualität haben. Dabei herrscht die Meinung vor, dass die Pflanzen nachts Sauerstoff verbrauchen und so die Luftqualität verschlechtern. Tatsächlich ist der Sauerstoffverbrauch von Zimmerpflanzen aber vernachlässigbar klein. Einige Pflanzen geben nachts sogar Sauerstoff ab, wodurch sich das Raumklima verbessert. Werden Zimmerpflanzen richtig gepflegt und die Räume ausreichend gelüftet, spricht nichts gegen lebendiges Grün im Schlafzimmer.
Forschungsergebnisse zeigen allerdings, dass einige Pflanzen – sogenannte CAM-Pflanzen – für Schlafräume besonders gut geeignet sind. Zu ihnen zählen beispielsweise der Bogenhanf, die Bergpalme, der Drachenbaum oder die Aloe Vera (Achtung: Die beiden letztgenannten enthalten toxische Inhaltsstoffe).
Zimmerpflanzen bieten eine schöne Möglichkeit, um Pflegebedürftige ohne größere Anstrengungen zu aktivieren. Das gemeinsame Gärtnern kann dabei zu einem schönen gemeinsamen Erlebnis werden.
Für ältere Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf und geringer Selbstständigkeit können Zimmerpflanzen aus Kunststoff eine praktische Alternative gegenüber echten Grünpflanzen sein. Das Design der künstlichen Pflanzen ist in den letzten Jahren immer besser geworden, so dass viele Plastikmodelle ihren Vorbildern aus der Natur verblüffend ähnlich sehen. So bieten auch Pflanzen aus Plastik eine dekorative Begrünung, ohne dass regelmäßig gegossen, umgetopft oder gedüngt werden muss. Kunststoffblumen können zudem eine sehr günstige Raumdekoration sein, da sie langlebig sind und keine Folgekosten für Erde oder Dünger anfallen. Zudem können sie keine Allergien auslösen, wodurch sie sehr verträglich sind.
Allerdings können sich je nach Modell auch von Kunststoffpflanzen verschluckbare Kleinteile lösen, was ihre Verwendung in Haushalten von Pflegebedürftigen mit Demenz einschränken kann. Der größte Nachteil künstlicher Pflanzen dürfte aber vor allem das ausbleibende Erfolgserlebnis sein. Seniorinnen und Senioren können weder das Wachstum noch die positive Veränderung durch ihre Pflege beobachten. Das kann die Freude an der Pflanze auf Dauer doch erheblich trüben. Plastikpflanzen sind daher vor allem für den Einsatz bei Menschen mit entsprechenden kognitiven Einschränkungen (z. B. bei Demenz) eine sinnvolle Option.