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Ratgeber

Małe piwo! – 25 polnische Redewendungen für den Alltag mit Ihrer Betreuungskraft

Polnische Redewendungen sind so bunt und vielfältig wie die polnische Lebensart. Damit bieten die Lebensweisheiten aus Polen eine gute Möglichkeit, um mehr über die Mentalität der Menschen in unserem Nachbarland zu erfahren. Vor allem aber kann das ein oder andere polnische Sprichwort auch ein schönes Zeichen der Wertschätzung im Zusammenleben mit Ihrer Pflegekraft aus Polen sein. Denn auch sich alle von uns vermittelten Alltagskräfte problemlos auf Deutsch verständigen können, können Sie Ihrer Betreuungskraft mit einer Lebensweisheit in der Sprache Ihrer Heimat sicher eine kleine Freude bereiten.

Polnische Redewendungen sind so bunt und vielfältig wie die polnische Lebensart. Damit bieten die Lebensweisheiten aus Polen eine gute Möglichkeit, um mehr über die Mentalität der Menschen in unserem Nachbarland zu erfahren. Vor allem aber kann das ein oder andere polnische Sprichwort auch ein schönes Zeichen der Wertschätzung im Zusammenleben mit Ihrer Pflegekraft aus Polen sein. Denn auch sich alle von uns vermittelten Alltagskräfte problemlos auf Deutsch verständigen können, können Sie Ihrer Betreuungskraft mit einer Lebensweisheit in der Sprache Ihrer Heimat sicher eine kleine Freude bereiten.

Sprichwörter mit polnischer Gelassenheit

Die polnische Sprache kennt eine große Vielfalt an Formulierungen, die auszudrücken, dass eine Sache kein großes Problem ist. Im Pflegealltag können diese Redewendungen im passenden Moment ein netter Hinweis an Ihre Betreuungskraft sein, dass Sie sich gerne um ein Problem kümmern oder dass Sie gemeinsam eine Herausforderung meistern werden:

  • Małe piwo („ein kleines Bier“): Für manche Menschen mag ein kleines Bier eher nach einem Problem klingen als nach einer Lösung. In Polen bezeichnet der Ausspruch allerdings eine Herausforderung, die im Vergleich zu anderen Dingen sehr leicht zu lösen ist
  • Bułka z masłem („Brötchen mit Butter“): Der Ausdruck, der sich bildlich gesprochen auf das Essen eines Butterbrötchens oder auch eines Stückchen Kuchens bezieht, ähnelt dem deutschen Sprichwort „Das geht durch wie Butter!“.  Es beschreibt damit eine Sache, die sehr einfach zu erledigen ist.
  • Mam to w małym palcu. („Das schaff ich mit dem kleinen Finger“): Diese Redensart entspricht dem deutschen Ausruf „Das mach ich mit Links“.
  • Wszystko w swoim czasie. („Alles zu seiner Zeit.“): Das Sprichwort, das auch in Deutschland bekannt ist, ruft zur Geduld auf und weist darauf hin, dass sich im Lauf der Zeit schon eine Lösung für ein Problem ergeben wird.
  • Kropla do kropli i bedzie morze. („Tropfen für Tropfen formt das Meer“): Die Redewendung, die dem deutschen Sprichwort „Steter Tropfen höhlt den Stein.“ entspricht, ist eine Einladung, Herausforderungen mit der notwendigen Geduld anzugehen.

Polnische Sprichwörter im Alltagsstress

Viele Sprichwörter haben Ihren Ursprung in ironischen Anmerkungen über die Strapazen des Alltags. Auch die polnische Sprache kennt viele solcher Redewendungen, die entweder dazu dienen können, sich etwas Luft im Alltagsfrust zu verschaffen, oder den alltäglichen Anstrengungen mit einem Augenzwinkern zu begegnen. Viele Redewendungen können daher auch für den oft anstrengenden Pflegealltag passend sein.

Das Sprichwort Rzucać grochem o ścianę („Als würde man Erbsen gegen eine Wand werfen.) ähnelt dem deutschen Ausdruck „Als würde man mit einer Wand sprechen.“ Es beschreibt den Versuch, einer Person etwas zu erklären, ohne darauf jedoch eine passende Reaktion zu erhalten. Ohne Frage kann ein solcher Versuch sehr mühsam sein und zu ordentlich Frust führen. In Polen sagt man dann: Mieć muchy w nosie („Fliegen an der Nase haben“) und bringt damit zum Ausdruck, dass die Situation genauso ärgerlich ist wie Fliegen, die man andauernd von der eigenen Nasenspitze verscheuchen muss.
Eine andere Strategie, mit dem Problem umzugehen ist, es entspannt anzugehen und aus einer Mücke keinen Elefanten zu machen – oder wie man in Polen sagt: „Nie robić z igły widły.“ („Mach aus einer Strecknadel keine Heugabel.“) Übrigens kann man diese Formulierung auch bei Personen verwenden, die permanent übertreiben.
Möchte man sich einer nervtötenden Angelegenheit ganz und gar entledigen, kann man in Polen auf ein Bild aus der Zirkuswelt zurückgreifen: Die Formulierung Nie mój cyrk, nie moje małpy („Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen“) bedeutet nämlich soviel wie „Nicht mein Problem“. Verändert sich die Situation dann immer noch nicht zum Guten, bleibt als letzte Lösung vielleicht nur noch, die Nervensäge dorthin zu wünschen Tam, gdzie prąd zawraca w kablach (dort, wo der Strom in den Kabeln umkehrt), also an den Ort, wo in der deutschen Sprache der Pfeffer wächst.
Vielleicht genüg aber auch die schlichte Erkenntnis, dass sich wohl jeder mit der ein oder anderen Nervensäge herumschlagen muss, auch wenn laut einem deutschen Sprichwort das Gras auf der anderen Seite immer grüner ist, die es anderen es also gefühlt immer besser haben als man selbst. Eine Lebensweisheit, die auch in Polen bekannt ist, dort aber etwas philosophischer anmutet: Wszedzie dobrze gdzie nas nie ma. („Da, wo wir nicht sind, ist das Glück.“)

Vergleiche in der polnischen Sprache

Wie in vielen anderen Sprachen auch, so sind auch in der polnischen Sprache Vergleiche sehr beliebt. Vielleicht kann der Blick auf Vergleiche aus Polen im Gespräch mit Ihrer Pflegekraft aus Polen und Ihrem pflegebedürftigen Familienmitglied dazu anregen, ähnliche Vergleiche in der deutschen Sprache zu suchen:

  • pewne jak w banku: „sicher wie eine Bank“
  • głupi jak but: „dumm wie ein Schuh“
  • pracowity jak mrówka: „fleißig wie eine Ameise“
  • samotny jak palec: „einsam wie der Daumen“
  • stary jak świat: „alt wie die Welt“

Polnische Redewendungen zum Wetter

Über das Wetter wird auf der ganzen Welt gerne gesprochen. Klar also, dass auch in der polnischen Sprache Sprichwörter und Bauernregeln zum Wetter nicht fehlen dürfen. Einige davon beziehen sich auch auf das Kirchenjahr und geben damit zugleich ein Zeugnis von der in Polen noch immer tief verwurzelten Volksfrömmigkeit.

  • Leje jak z cebra. („Es schüttet wie aus Bottichen.“): Die Umschreibung für einen Starkregen entspricht dem deutschen Ausruf „Es schüttet wie aus Eimern.“
  • W marcu jak w garncu. („Der März ist wie ein Topf“): Was die Deutschen dem Monat April zuschreiben („April, April, der macht gern, was er will!“, das sagen man in Polen über den März. So vergleicht die polnische Sprache den Frühlingsmonat mit seinem wechselhaften Wetter mit einem Topf, in dem sich ganz unterschiedliche Zutaten befinden.
  • Wiosna to panna, lato matka, jesień wdowa, zima macocha. (“Der Frühling ist eine Jungfrau, der Sommer eine Mutter, der Herbst eine Witwe und der Winter eine Stiefmutter.“):  Der Vergleich mit den verschiedenen Frauen soll die Charakteristik der einzelnen Jahreszeiten versinnbildlichen: Der Frühling steht für das aufbrechende Leben, so wie eine junge Frau bzw. Jungfrau. Die sommerliche Hitze versinnbildlicht die Wärme einer liebenden Mutter. Der Herbst steht für das Vergehen, so wie die Witwe den Verlust ihres Mannes betrauert. Der Winter schließlich kann rau und hart sein wie eine böse Stiefmutter.
  • Gdy na Luizy ładnie, śnieg późno spadnie. („Wenn es in Louise schön ist, fällt der Schnee spät.“): Die Bauernweisheit zum Namenstag der Heiligen Lousia ist nur eine von vielen Bauernregeln in Polen. Sie sagt einen milden Winter voraus, wenn am 25. August (dem Namenstag des Heiligen König Ludwig (Louis) von Frankreich) die Sonne scheint.

Köstliche Lebensweisheiten aus Polen

Einige Redewendungen aus Polen haben einen schönen und humorvollen Bezug zur polnischen Küche. Sie können daher sowohl eine Situation auflockern als auch eine schöne Überleitung zu einem Gespräch über polnische Essgewohnheiten bieten:

  • „dwa grzyby w barszcz“ („Zwei Pilze im Bortsch“): Eine in Osteuropa sehr beliebte Suppe ist Bortsch. Das aus Russland stammende Gericht wird überwiegend aus Rote Beete und Weiskohl zubereitet. Pilze sind also eher eine Nebenzutat, so dass wenn überhaupt nur eine Sorte Pilze verwendet werden sollte. Zwei Pilze im Botsch sind somit also zu viel des Guten, so dass das Sprichwort einen Überfluss oder eine unnötige Ergänzung bezeichnet.
  • „dziesiąta woda po kisielu“ („das zehnte Wasser nach der Kaltschale“): Ein weiteres Sprichwort bezieht sich auf die in Polen beliebte fruchtig-saure Süßspeise Kisiel. Möchte man nämlich andeuten, dass jemand mit einer Person über viele Ecken verwandt ist, so vergleicht man die Beziehung mit einer Schüssel Kisiel, die zehn Mal mit Wasser ausgespült wurde, so dass kaum mehr Reste von der Kaltschale im Wasser sein sollten. Die Beziehung ist also genauso weitläufig, wie die Verbindung des Wassers in der zehnten Schüssel zur eigentlichen Süßspeise.
  • „było cicho jak makiem zasiał“ („so ruhig wie nach der Mohn-Aussaat“): Die Redewendung, die auf das Drama „Dziady“des polnischen Dichters Adam Mickiewiczs zurückgeführt wird, bezieht sich auf dem Mohn als einer in Polen äußerst beliebten Zutat für Gebäck und Süßspeisen. Ähnliche Formulieren in der deutschen Sprache wären die Redewendungen „Es herrscht Totenstille.“ Oder „Es ist mucksmäuschenstill.“
  • „Gdzie kucharek sześć, tam nie ma co jeść.“ („Wo sechs Köchinnen zugange sind, gibt es nichts zu essen.“): Während in Deutschland lediglich von vielen Köchen gesprochen wird, die den Brei verderben, wird die polnische Sprache sehr präzise. Denn dort sind es genau sechs Köchinnen, die das Essen verderben, wobei damit ähnlich wie in Deutschland zum Ausdruck gebracht wird, dass kein gutes Ergebnis zu erwarten ist, wenn zu viele Personen beteiligt sind.
  • „Gdy masz chleb, nie szukaj bułek.“ („Wenn du Brot hast, suche nicht nach Brötchen.“): Ein Sprichwort, das der Weisheit der oft armen polnischen Landbevölkerung entstammt, ruft zur Bescheidenheit auf. Es mahnt dazu, mit dem, was man besitzt, zufrieden zu sein und nicht immer mehr zu wollen. Es entspricht damit dem deutschen Sprichwort: „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.“

Übersetzungstools: So können Sie polnische Redewendungen richtig aussprechen.

Die wohl einfachste Möglichkeit, um sich Sprichwörter auf Polnisch vorsagen zulassen ist der Google Übersetzer. So bietet das Übersetzungstool, das als App oder als browserbasierte Anwendung verfügbar ist, nicht nur vielfältige Übersetzungsfunktionen, sondern auch eine Aussprachehilfe. Diese klingt zwar manchmal stark nach einem Roboter, dennoch eignet sie sich gut, um erste Ausspracheübungen zu unternehmen.
Einige grundsätzliche Hinweise zu Ausspracheregeln in Polen mit passenden Hörbeispielen bietet zudem das Bibliothekssystem allegro-B.

Weitere Anregungen zur Gestaltung des Alltags mit Ihrer Pflegekraft aus Polen

Neben Redewendungen aus Polen kann auch ein Blick auf polnische Bräuche und Traditionen helfen, das Zusammenleben mit Ihrer polnischen Alltagshilfe aufzulockern. Einige Anregungen dazu haben wir in unserem Ratgeber „Anregungen für das Zusammenleben mit Ihrer Pflegekraft“ für Sie zusammengestellt. Im Beitrag "Auf ein fröhliches Miteinander" finden Sie zudem Ideen für gemeinsame Aktivitäten mit Ihrer Betreuungskraft.