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Ratgeber

„Essen auf Rädern“: Diese Vor- und Nachteile sollten pflegende Angehörige kennen

Seit vielen Jahren ist „Essen auf Rädern“ eine feste Größe unter den Unterstützungsangeboten für ältere Menschen. Der Essenslieferservice ist schnell und bequem und daher bei vielen Seniorinnen und Senioren beliebt.

Doch das Angebot bietet nicht nur Vorteile. Daher möchten wir Ihnen den rollenden Essensservice genauer vorstellen und neben einigen Annehmlichkeiten auch Nachteile von „Essen auf Rädern“ beleuchten.

 

Seit vielen Jahren ist „Essen auf Rädern“ eine feste Größe unter den Unterstützungsangeboten für ältere Menschen. Der Essenslieferservice ist schnell und bequem und daher bei vielen Seniorinnen und Senioren beliebt.
Doch das Angebot bietet nicht nur Vorteile. Daher möchten wir Ihnen den rollenden Essensservice genauer vorstellen und neben einigen Annehmlichkeiten auch Nachteile von „Essen auf Rädern“ beleuchten.

Was ist wissenswert zum Angebot „Essen auf Rädern“?

Mit der Bezeichnung „Essen auf Rädern“ bezeichnen gemeinnützige Einrichtungen sowie Wohlfahrtsverbände, aber auch private Dienstleister das Angebot, Mahlzeiten täglich nach Hause zu liefern. Seinen Ursprung hat der Service in England, wo unter dem Begriff „Service on Wheels“ 1943 erstmals Essen an Pflegebedürftige verteilt wurde.

Diese Fakten zum rollenden Essensangebot sind außerdem wissenswert:

  • "Essen auf Rädern“ wird vor allem von älteren Menschen in Anspruch genommen, die nicht mehr in der Lange sind, sich selbstständig Essen zuzubereiten. Da es für den Bezug von „Essen auf Rädern“ aber in der Regel keinen Nachweis braucht, kann das Angebot auch von anderen Personen genutzt werden.
  • Neben der Bezeichnung „Essen auf Rädern“ lassen sich je nach Region auch andere Namen für den Essens-Bring-Service finden wie „Menüservice“ oder „Mobiler Essensservice“.
  • Die häufigste Lieferform von „Essen auf Rädern“ ist die Lieferung von warmen verzehrfertigen Gerichten. Einige Anbieter bieten jedoch auch Tiefkühlgerichte an, die dann in der Mikrowelle, im Dampfgarer oder im Wasserbad erwärmt werden können.
  • Für gewöhnlich bezieht sich die Mahlzeitenlieferung auf das Mittagessen, einige Anbieter liefern jedoch auch Abendessen. Bei ausgewählten Dienstleistern ist zudem der Bezug von Frühstück sowie Kaffee und Kuchen möglich.
  • Der Umfang einer Mahlzeit kann je nach Service sehr verschieden sein. Einige Anbieter liefern zum Mittagessen beispielsweise eine Suppe oder ein Dessert. Andere Dienstleister bieten beides.

Was kostet „Essen auf Rädern“?

Die Kosten einer vollwertigen Mahlzeit schwanken je nach Anbieter zwischen 4 € und 12 €. Ausschlaggebend ist dabei neben der Anzahl der bestellten Gerichte auch deren Umfang sowie mögliche Qualitäts- und Sonderstandards der Dienstleister.

Eine Möglichkeit auf Kostenübernahme durch die Kranken- oder Pflegekasse besteht nicht. Kann mithilfe eines ärztlichen Attestes nachgewiesen werden, dass „Essen auf Rädern“ aus gesundheitlichen Gründen genutzt wird, kann bei entsprechender Bedürftigkeit jedoch ein Kostenzuschuss beim Sozialamt beantragt werden. Zudem bieten einige Anbieter auch Sonderkonditionen für ältere Menschen, die sich aufgrund einer geringen Rente nicht jeden Tag eine warme Mahlzeit liefern lassen können.

Übrigens: Die Kosten für „Essen auf Rädern“ können Sie unter bestimmten Voraussetzungen als außergewöhnliche Belastung bei der Steuererklärung geltend machen.

Was sollte man beim Bezug von „Essen auf Rädern“ beachten?

Erfreulicherweise hat sich das Angebot für „Essen auf Rädern“ in den vergangenen Jahren kontinuierlich vergrößert. In vielen Regionen können Interessierte deshalb zwischen mehreren Anbietern wählen. Zudem können neben den klassischen Dienstleistungen der großen Wohlfahrtsorganisationen auch die Lieferservices von kleineren Unternehmen eine interessante Option sein.
Beim Bezug von „Essen auf Rädern“ sollten Sie allerdings einiges beachten:

1. Prüfen Sie die Wünsche und Möglichkeiten Ihres pflegebedürftigen Familienmitgliedes: Eine warme Mahlzeit frisch serviert – das klingt nach einer angenehmen und bequemen Ernährungslösung. Allerdings ist die Zubereitung des eigenen Essens ein Ausdruck von Selbstbestimmung. Um die Eigenständigkeit Ihres pflegebedürftigen Familienmitgliedes zu erhalten, sollten Sie daher prüfen, ob eine verzehrfertig gelieferte Mahlzeit tatsächlich die beste Lösung ist oder ob bereits die Lieferung von tiefgekühlten oder vorbereiteten Mahlzeiten eine passende Option sein kann. Denn diese fordert Ihr Familienmitglied nicht nur auf, aktiv etwas für die Vorbereitung der eigenen Mahlzeit zu tun, sie erhöht auch die Selbstbestimmung, da Ihr*e Angehörige*r gerade bei Tiefkühlkost die Essenszeit, aber auch das konkrete Gericht eigenständiger auswählen kann.

2. Überlegen Sie die Häufigkeit der Lieferung: Auch wenn „Essen auf Rädern“ täglich zu Ihrem Familienmitglied nach Haus kommen kann, bedeutet dies keineswegs, dass Sie das Angebot auch jeden Tag in Anspruch nehmen müssen. Vielleicht genügt es anfänglich, jeden zweiten Tag eine Mahlzeit zu bestellen. Oder aber Sie lassen die Mahlzeiten nur an Werktagen liefern, da Sie an Wochenenden selbst genügend Zeit finden, um für oder mit Ihrem Familienmitglied zu kochen.

3. Achten Sie auf den adäquaten Umgang mit speziellen Ernährungsanforderungen: Schonkost, Diätkost für Diabetiker*innen oder ein vegetarisches Essensangebot gehören heute zum Standard der meisten Dienstleister für „Essen auf Rädern“. Viele Anbieter haben sich darüber hinaus auch auf mögliche Allergien und Unverträglichkeiten eingestellt. So können Sie die Ernährungsbedürfnisse Ihres Familienmitgliedes oftmals schon anhand entsprechender Menüvorschläge bei der Essensbestellung berücksichtigen. Sollte dies nicht möglich sein, erkundigen Sie sich beim Anbieter telefonisch oder per Mail, ob dieser Ihren Anforderungen gerecht werden kann.

4. Entscheiden Sie sich zwischen regionalen Anbietern und Onlineservices: Die Lieferung von warmen Mahlzeiten ist meistens nur bei lokalen Wohltätigkeitsorganisationen wie der Caritas oder dem Roten Kreuz möglich. Mit Ihrer Bestellung unterstützen Sie so auch den Dienst dieser Organisationen in Ihrer Region. Wünschen Sie eine größere oder spezialisierte Auswahl an Speisen, können Onlineanbieter eine interessante Alternative sein. Allerdings liefern diese das Essen für gewöhnlich nur kalt oder tiefgekühlt zu Ihnen nach Hause. 

5.Legen Sie Wert auf eine gute Beratung:  Einen hochwertigen Menüservice erkennen Sie auch an seinem Beratungsangebot. Serviceorientierte Dienstleister werden Ihnen Ihr Menüangebot mit Sicherheit gerne erklären. Zudem haben sie meist keine oder nur eine sehr kurze Vertragsbindung.                                                   

6. Behalten Sie die Kosten im Blick: Seriöse Dienstleister werden Ihnen die Rahmenbedingungen und Kosten Ihres Angebotes transparent erklären. Achten Sie im Gespräch dennoch auf zusätzlich anfallende Ausgaben wie die Aufschläge für Lieferungen an Wochenenden und Feiertagen oder mögliche Servicegebühren z. B. bei Umbestellungen.

7.Achten Sie auf eine passende Auswahl: Ein abwechslungsreiches, ausgewogenes Ernährungsangebot ist ein weiteres Erkennungszeichen guter Menüservices. Täglich sollten Ihrem Familienmitglied daher mindestens zwei Essen zur Auswahl stehen. Zudem sollten sich die Gerichte innerhalb von vier Wochen nicht doppeln.

8.Organisieren Sie ein Probeessen: Probieren geht über Studieren. Damit das Essensangebot auch den Geschmack der pflegebedürftigen Person trifft, sollten Sie vor Vertragsabschluss daher zunächst die Gerichte der favorisierten Anbieter probieren. Ein Probeessen ist bei den meisten Anbietern problemlos möglich.

9.Legen Sie Wert auf Flexibilität: Bei vielen Anbietern müssen Sie Ihre gewünschten Gerichte zwischen 7 und 14 Tagen vor dem Liefertermin auswählen. Das kann Ihre Flexibilität einschränken. Daher sollten Sie auf kurze Vorlaufzeiten und die Möglichkeit zur kurzfristigen Änderung oder Abbestellung der Menüs achten.

10. Prüfen Sie die Qualität der Speisen: Viele mobile Essensservices liefern ausgewogene und gute Gerichte. Dennoch sollten Sie die Qualität der Speisen regelmäßig überprüfen. Die Qualitätsstandards der deutschen Gesellschaft für Ernährung können dabei eine gute Hilfe sein.

Checkliste für „Essen auf Rädern“

Eine nützliche Checkliste für die Auswahl des passenden Lieferservices finden Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Die Liste berücksichtigt neben dem angebotenen Servicelevel vor allem die Qualität und Vielfalt der Gerichte.

Welche Vorteile bietet „Essen auf Rädern“ für Pflegebedürftige?

„Essen auf Rädern“ ist eine bequeme Möglichkeit, um auch für pflegebedürftige und beeinträchtigte Menschen eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen und so einer Mangelernährung entgegenzuwirken. Die meisten Dienstleister weisen zudem ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis auf. Da sich viele Anbieter auf die Ernährungsgewohnheiten älterer Menschen spezialisiert haben, kann „Essen auf Rädern“ auch bei Sonderkost und Nahrungsunverträglichkeiten eine gute Lösung sein. Die Essenslieferservices können so einen Beitrag für die Selbstständigkeit Ihres Familienmitgliedes leisten und Sie als Angehörige*n wirksam entlasten.

Welche Nachteile bringt „Essen auf Rädern“ mit sich?

Das Angebot von „Essen auf Rädern“ hat sich in Deutschland fest etabliert. Viele Dienstleister liefern neben ausgewogenen Gerichten auch einen passablen Service. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Deshalb sollten Sie auch einige mögliche Nachteile des mobilen Menüservices beachten:

  • Nährstoffabbau: Der Bezug von verzehrfertigen Gerichten würde nicht funktionieren, wenn die zubereiteten Mahlzeiten nicht über einen längeren Zeitraum warmgehalten werden. Allerdings hat das auch einen großen Nachteil. Denn warmgehaltene Speisen verlieren nach und nach Nährstoffe. So zeigte ein Test des NDR-Verbrauchermagazins „Markt“, dass alle 5 der stichprobenartigen ausgewählten Gerichte von namhaften Anbietern bei Ankunft im Testhaushalt über keinerlei Vitamin C mehr verfügten. Auch andere Nährstoffe waren deutlich reduziert.
  • Lieferprobleme: Der allgemeine Personalmangel macht auch vor dem Angebot von „Essen auf Rädern“ keinen Halt. Vielen Anbietern fehlen daher Fahrer*innen oder Mitarbeitende in der Großküche. Dies kann mitunter zu Einbußen im Speiseangebot oder zum Ausfall von Fahrten führen. In jüngster Vergangenheit mussten mehrere Services Ihr Angebot aus wirtschaftlichen Gründen sogar vollständig einstellen.
  • Geschmackliche Einbußen: Essen aus der Großküche kann individuelle Essgewohnheiten nicht berücksichtigen. Daher müssen Sie in Kauf nehmen, dass der Bezug von „Essen auf Rädern“ nicht in allen Aspekten den Vorlieben Ihres Familienmitgliedes gerecht werden kann.
  • Ungesunde Aluminiumverpackungen: Einige Essensservices liefern ihre Mahlzeiten in unbeschichteten Einwegverpackungen aus Aluminium. Diese können nach einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung allerdings gesundheitsschädlich sein. Ein regelmäßiger Bezug sollte daher vermieden werden. Fragen Sie daher nach, ob Ihr bevorzugter Menüservice Alternativen zum unbeschichteten Aluminium bietet. Weitere Informationen bietet die entsprechende Informationsseite der Verbraucherschutzzentrale.
  • Begrenzte Lieferzeiten: Da die Essenlieferdienste der großen Anbieter jeden Tag eine Vielzahl an Mahlzeiten ausliefern müssen, können Wunschzeiten für das Essen nicht immer berücksichtigt werden. Mitunter treffen die Gerichte bereits um 10:00 Uhr bei den Betroffenen ein. Wer das Essen möglichst heiß essen möchte, muss daher gegebenenfalls seine Essgewohnheiten ändern.
  • Eingeschränkte Flexibilität: Wissen Sie heute schon, was Sie in einer Woche gerne essen möchten? Vermutlich nicht. Mit „Essen auf Rädern“ wird diese Festlegung allerdings notwendig. Bei Seniorinnen und Senioren mit Appetitproblemen kann dies bei der Lieferung von warmen Speisen jedoch ungünstig sein, da sie ein Essen geliefert bekommen, auf das sie am entsprechenden Tag vielleicht keinen Appetit haben. Tiefkühlgerichte können dann eine bessere Option sein, sofern das Erwärmen der Speisen selbst übernommen werden kann.

ARD berichtet über „Essen auf Rädern“

Einen interessanten Bericht zum mobilen Menüservice finden Sie in der Mediathek der ARD.
Er stammt aus einer Reportage des Morgenjournals „Live nach 9“ aus dem November 2023.

Die Alternative zu „Essen auf Rädern“: Täglich frische Mahlzeiten mit Ihrer Pflegekraft der 24 Stunden Pflege zu Hause

So etabliert und gut die Angebote für „Essen auf Rädern“ auch sein mögen, so klar steht doch eines fest: Nichts schmeckt besser als eine liebevoll gekochte Mahlzeit, die den eigenen Essgewohnheiten optimal entspricht. Mit der Unterstützung der 24 Stunden Pflege für zu Hause können Sie Ihrem Familienmitglied diesen Komfort ermöglichen, ohne den gesamten Aufwand für eine gesunde Ernährung im Alter allein bewerkstelligen zu müssen. Denn neben der Pflege Ihres*r Angehörigen kümmert sich Ihre Betreuungskraft auch um das Zubereiten von Mahlzeiten. Da sie Ihr Familienmitglied durch die engmaschige 1:1-Betreuung gut kennt, kann Sie die täglichen Mahlzeiten dabei ganz auf die Vorlieben der pflegebedürftigen Person ausrichten. So kann Ihr Familienmitglied trotz eigener Einschränkungen hochwertige Mahlzeiten genießen, die ihm mit Sicherheit schmecken werden.