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Ratgeber

Altersabhängige Makuladegeneration – 6 Tipps von Vorsorge bis Pflege

Die Verminderung der Sehkraft stellt für ältere Menschen eine erhebliche Einschränkung ihres Alltags dar. Das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden verschlechtert sich, die Teilnahme am sozialen Alltag wird erschwert. Eine häufige Ursache für eine Reduktion des Sehvermögens im Alter ist die Altersabhängige Makuladegeneration. Doch auch, wenn die Erkrankung selbst nicht heilbar ist, gibt es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für Erkrankte und pflegende Angehörige, wie sechs Anregungen von der Vorsorge bis hin zum Alltag mit den Betroffenen zeigen.

Die Verminderung der Sehkraft stellt für ältere Menschen eine erhebliche Einschränkung ihres Alltags dar. Das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden verschlechtert sich, die Teilnahme am sozialen Alltag wird erschwert. Eine häufige Ursache für eine Reduktion des Sehvermögens im Alter ist die Altersabhängige Makuladegeneration. Doch auch, wenn die Erkrankung selbst nicht heilbar ist, gibt es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten für Erkrankte und pflegende Angehörige, wie sechs Anregungen von der Vorsorge bis hin zum Alltag mit den Betroffenen zeigen. 

Wie entsteht und zeigt sich die Altersabhängige Makuladegeneration? 

Ursache für die Entstehung der Altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) ist eine Störung im Stoffwechsel der Makula, also der mittleren Netzhaut des Auges. Da die Sehzellen dort besonders dicht angeordnet sind, ist die Makula der Teil des Auges mit dem größten Schärfevermögen. Eine Einschränkung der Makula ist also entsprechend weitreichend. Bei der AMD lagern sich Stoffwechselabfälle als sog. „Drusen“ zwischen der Netzhaut (Retina) und der Aderhaut (Choroidea) ab. Dadurch kommt es zu einer Verschlechterung der Blut- und Nährstoffversorgung der Netzhaut, wodurch diese sich teilweise zurückbildet, dünner wird oder sogar ganz abstirbt. Betroffene nehmen dies durch eine verzerrte beziehungsweise verschwommene Sicht war oder durch einen gräulich-schwarzen Fleck in der Mitte des Blickfeldes. 

Im medizinischen Kontext lassen sich zwei Formen der Altersabhängigen Makuladegeneration unterscheiden: Die langsam fortschreitende, aber nicht wirksam behandelbare „trockene AMD“ und die seltenere sowie deutlich aggressivere, dafür jedoch behandelbare „feuchte AMD“. 

6 Anregungen zum Umgang mit Altersabhängiger Makuladegeneration 

So unangenehm mögliche Sehbeeinträchtigungen durch die Altersabhängige Makuladegeneration sein können, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten, mit denen Betroffenen eine positive Unterstützung angeboten werden kann: 

1. Nehmen Sie Vorsorgebesuche beim Augenarzt ernst! 

Rund die Hälfte aller Sehbehinderungen im Alter lassen sich auf eine altersabhängige Makuladegeneration zurückführen. Dabei tritt die Erkrankung meist bei Menschen ab dem 55. Lebensjahr auf. Vom Frühstadium der Erkrankung ist mehr als jeder dritte Mensch ab 75 Jahren betroffen, vom Endstadium jeder zwanzigste.  
Meist erkranken beide Augen an der AMD, wobei das gesündere Auge den Sehverlust des erkrankten Auges lange Zeit ausgleichen kann, sodass der Sehverlust häufig erst bemerkt wird, wenn die Krankheit bereits weit fortgeschritten ist. 
Dies verdeutlicht die Wichtigkeit von Vorsorgebesuchen beim Augenarzt, die bei den folgenden Risikofaktoren besonders dringend angeraten sind: 

  • Rauchen: Raucher*innen sind besonders stark gefährdet, an einer altersabhängigen Makuladegeneration zu erkranken. 

  • Vererbung: Da die AMD vererbbar ist, sollten Menschen mit einer entsprechenden Veranlagung besonders wachsam sein. 

  • Blutdruck und Blutfette: Ein erhöhter Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte gelten als Risikofaktoren für die AMD. 

  • Geschlecht: Frauen sind von der AMD häufiger betroffen als Männer. 

Pflegepersonen sollten sich um jährliche Kontrollbesuche für ihre pflegebedürftigen Angehörigen beim Augenarzt bemühen. Berichten Pflegebedürftige von einem Verlust an Sehkraft, sollte der Arztbesuch umgehend erfolgen. 

2. Informieren Sie sich über die Therapiemöglichkeiten für die Altersabhängige Makuladegeneration! 

Auch wenn die Altersabhängige Makuladegeneration selbst nicht heilbar ist, so kann durch verschiedene Behandlungsverfahren dennoch eine Verlangsamung oder sogar ein vorübergehender Stopp des Krankheitsfortschritts erreicht werden: 

Medikamente: Bei der medikamentösen Therapie werden sog. VEGF-Hemmer ins Auge gespritzt, die die Neubildung von Blutgefäßen bzw. Gefäßwucherungen hemmen.  

Lasertherapie: Die Lasertherapie, bei der krankhafte Blutgefäße durch Laserstrahlen zerstört werden, ist nur für Menschen mit einer feuchten AMD geeignet. Sie gilt allerdings als weniger wirksam und risikoreicher als eine medikamentöse Therapie

Photodynamische Therapie: Durch eine kombinierte Medikamenten-Laser-Behandlung werden die Blutgefäße im Auge behandelt. Einige Experten bescheinigen der Therapie ähnlich der Lasertherapie allerdings nur eine mäßige Wirksamkeit. 

Operation: In sehr seltenen Fällen können Gefäßwucherungen durch einen chirurgischen Eingriff entfernt werden. 

3. Nutzen Sie Hilfsmittel! 

Um die Beeinträchtigungen durch die Altersabhängige Makuladegeneration auszugleichen, können verschiedene analoge und digitale Hilfsmittel eine gute Option sein: 

  • Vergrößernder Sehhilfen wie Handleuchtlupen, prismatische Lupenbrillen oder Fernrohrlupenbrillen können eine wirksame Entlastung im Alltag bieten. 

  • Beim Umgang mit Computer, Smartphone und Tablet können integrierte Bedienungshilfen wie Bildschirmlupen und andere Vergrößerungssoftwares den Umgang mit dem Gerät erleichtern. 

  • Ist die optische Handhabung digitaler Geräte zu mühsam, können Sprachassistenten und Sprachausgaben eine Hilfe bieten. Diese bieten oftmals auch die Möglichkeit, analoge Tete einzuscannen, um diese anschließend vom Gerät vorlesen zu lassen. 

  • Ist die Sehkraft stärker eingeschränkt, können Hilfsmittel wie Diktier- oder Lesegeräte den Alltag der Betroffenen erleichtern. 

4. Gestalten Sie den Wohnraum neu! 

Ist die Sehfähigkeit der Betroffenen stark eingeschränkt, sollte auch ihr Wohnraum entsprechend umgestaltet werden, um Gefahrenquellen, die zum Stolpern oder zu Stürzen führen, zu minimieren. 
Durch eine sanfte „Entrümpelung“ und eine klare und kontrastreiche Anordnung der Einrichtungsgegenstände kann eine größere Bewegungsfreiheit der Betroffenen erreicht werden. Schließlich können auch technische Hilfen wie Tageslichtlampen oder Nachtlichter helfen, das Wohnumfeld der Erkrankten angenehmer zu gestalten. 

5. Suchen Sie Rat und Unterstützung! 

Die Reduktion der Sehkraft kann für Erkrankte und Pflegepersonen gleichermaßen zur Belastung werden. Betroffene sollten sich daher nicht scheuen, entsprechende Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. 
Dabei können Beratungsgespräche für Menschen mit Sehbehinderungen ebenso eine Unterstützung bieten wie Schulungen zur Orientierung bei Seheinschränkungen. 
Schließlich können auch der gegenseitige Austausch und die gemeinschaftliche Hilfestellung im Rahmen von Selbsthilfegruppen eine wertvolle Hilfes für die Erkrankten sein. 
Ausführliche Beratung und weitere Informationen für Betroffene bietet die Internetpräsenz des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes e. V. 

6. Finden Sie die Balance zwischen Unterstützung und Selbstständigkeit! 

Neben allen medizinischen und alltagspraktischen Fragen kommt dem Umgang mit den Betroffenen eine Schlüsselrolle für die Pflege bei Altersabhängiger Makuladegeneration zu. So sollten pflegende Angehörige den Betroffenen ein hohes Maß an Unterstützung anbieten, um ihnen den Alltag mit einer Sehbeeinträchtigung zu erleichtern. Sie sollten jedoch zugleich auch darauf achten, die Erkrankten nicht zu „bemuttern“. Denn es gilt, den Betroffenen trotz ihrer Seheinschränkung einen möglichst selbstbestimmten Alltag zu ermöglichen. 

24h Pflege zuhause – für mehr Selbstständigkeit mit Sicherheit. 

Der Alltag mit einer Altersabhängigen Makuladegeneration fordert Erkrankte und Angehörige gleichermaßen heraus. So ist es für die Pflegeperson häufig schwer, die Balance zwischen einer engmaschigen Betreuung und einer möglichst großen Selbstständigkeit der Erkrankten zu finden. Zugleich müssen sich auch die Betroffenen selbst immer wieder neu an herausfordernde Situationen in ihrem Alltag gewöhnen. 
Gerade in dieser Situation kann die 24h Pflege zuhause eine wertvolle Entlastung bieten. Da die Pflegekraft den*die Erkrankte*n und seine*ihre Bedürfnisse gut kennt, kann sie dessen*deren Wunsch nach Sicherheit und Eigenständigkeit durch eine bedürfnisorientierte Begleitung ideal entsprechen. Zugleich dürfen auch die Angehörigen durch die kontinuierliche Anwesenheit einer Pflegeperson die Betroffenen in besten Händen wissen.