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Ratgeber

Pflegebedürftige baden: Hinweise zum Baden und Duschen älterer Menschen.

Pflegebedürftige baden kann eine echte Wohltat sein. Denn auch ältere Menschen genießen die Annehmlichkeiten eines Vollbades in der warmen Wanne. Auch ein Duschbad weckt die Lebensgeister und bringt Körper und Geist neu in Schwung. Doch beengte Räume, eine nasse, rutschige Umgebung und körperliche Einschränkungen lassen das Baden und Duschen für Pflegepersonen und Pflegebedürftige oft zu einer Herausforderung werden. Daher möchten wir Ihnen einige Tipps geben, um das (Dusch-)Bad mit Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen* möglichst angenehm zu gestalten.

Pflegebedürftige baden kann eine echte Wohltat sein. Denn auch ältere Menschen genießen die Annehmlichkeiten eines Vollbades in der warmen Wanne. Auch ein Duschbad weckt die Lebensgeister und bringt Körper und Geist neu in Schwung. Doch beengte Räume, eine nasse, rutschige Umgebung und körperliche Einschränkungen lassen das Baden und Duschen für Pflegepersonen und Pflegebedürftige oft zu einer Herausforderung werden. Daher möchten wir Ihnen einige Tipps geben, um das (Dusch-)Bad mit Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen* möglichst angenehm zu gestalten.

Baden oder Duschen, was ist besser?

 

Ein Duschbad ist meist schneller und einfacher umzusetzen als ein Vollbad in der Badewanne. In vielen Pflegeeinrichtungen ist es daher üblich, Pflegebedürftige je nach Wunsch täglich oder alle zwei Tage zu duschen, während ein Vollbad nur einmal in der Woche vorgesehen ist. Neben dem rein zeitlichen Aufwand gibt es bei der Entscheidung zwischen Dusche oder Badewanne jedoch noch weitere Aspekte zu beachten:

  • Wunsch des Pflegebedürftigen: Sofern die Wünsche Ihres Angehörigen nicht allzu fordernd sind, sollten Sie versuchen, diese umzusetzen.
  • Eigene Ressourcen: Nehmen Sie auch Ihre eigenen Bedürfnisse ernst. Welche zeitlichen Möglichkeiten haben Sie? Welche Badevariante empfinden Sie als angenehmer?
  • Körperliche Einschränkungen: Beachten Sie auch körperliche und geistige Einschränkungen. Ist Ihr Angehöriger beispielsweise nicht mehr in der Lage, gut in einer Dusche zu stehen oder zu sitzen, so ist die Badewanne (mit Verwendung entsprechender Hilfsmittel) die bessere Option. Fühlt sich Ihr Angehöriger dagegen aufgrund einer geistigen Erkrankung in der Badewanne sehr unsicher, bleibt nur die Dusche als Alternative übrig.
  • (Haut-)Erkrankungen: Im Alter nimmt die Fähigkeit der Talgdrüsen auf der Haut ab. Daher kann ein ausgiebiges Vollbad aufgrund des langen Kontaktes mit Feuchtigkeit und Hautpflegemitteln allergische Reaktionen, Hautreizungen und Ekzeme eher befördern. Für andere Krankheiten wie z. B. Rheuma gelten Vollbäder dagegen als besonders empfehlenswert. Beraten Sie sich bei Bedarf mit Ihrem Arzt.
  • Platz im Bad: Alle Vorlieben nützen nichts, wenn die Dusche Ihres Angehörigen so beengt ist, dass Sie dort keine ausreichende Hilfestellung leisten können. Nutzen Sie daher die Bademöglichkeit, mit der Sie vor allem in einem engen Bad am besten und sichersten zurechtkommen.

Pflegebedürftige baden: Diese Vor- und Nachteile bieten Dusche und Badewanne.

Duschbad und Vollbad eigenen sich gleichermaßen für die Erhaltung der Körperhygiene Ihres Angehörigen. Beide Badeformen bieten jedoch unterschiedliche Annehmlichkeiten und Hindernisse:

  Vorteile Nachteile
Baden Gilt als sehr entspannend Höherer Zeitaufwand
  Intensivere Beschäftigung mit dem Pflegebedürftigen Evtl. belastender für die Haut
Duschen Meist unkomplizierter Zum Teil sehr beengt
  Viele Hilfsmittel verfügbar Evtl. anstrengender für den Pflegebedürftigen
  Geringerer Wasserverbrauch  

 

Allgemeine Hinweise zum Baden und Duschen älterer Menschen

Damit das Vollbad oder die erfrischende Dusche sowohl für Sie als Pflegeperson als auch für Ihren pflegebedürftigen Angehörigen nicht zu strapaziös wird, sollten Sie vor, während und nach dem (Dusch-)Bad einige Hinweise beachten.

Vor dem (Dusch-)Bad:

  • Gesundheitszustand beachten: Verschaffen Sie sich einen gründlichen Überblick über den gesundheitlichen Zustand Ihres Angehörigen. So können Sie beispielsweise bei einer nahenden Erkältung entsprechend reagieren und die Dusche durch ein Erkältungsbad in der Badewanne ersetzen oder bei stärkeren Symptomen oder Schmerzen den „Badetag“ verschieben.
  • Raumtemperatur kontrollieren: Achten Sie auf eine angenehme Temperatur im Bad. Übertreiben Sie es jedoch nicht mit der Raumtemperatur, da Ihr Angehöriger sonst nach dem (Dusch-)Bad leichter friert.
  • Haltemöglichkeiten überprüfen: Kontrollieren Sie alle Griffe und Möglichkeiten zum Festhalten auf deren Stabilität und Festigkeit.
  • Handtücher und Kleidung vorbereiten: Damit Sie sich beim (Dusch-)Bad voll und ganz auf Ihren Angehörigen konzentrieren können, sollten Sie wichtige Badeutensilien wie Schwämme und Handtücher ebenso vorab bereitlegen wie die Klamotten, die Ihr Angehöriger nach dem Baden tragen wird.

Beim (Dusch-)Bad:

  • Auf trockene Böden achten: Achten Sie auf trockene Fußböden. Andernfalls können feuchte Böden Sie und Ihren Angehörigen leicht ins Rutschen bringen.
  • Wassertemperatur überwachen: Fragen Sie Ihren Angehörigen immer wieder, ob er die Wassertemperatur als angenehm empfindet. Beachten Sie zudem, dass die Wassertemperatur bei älteren Heizungen in Abhängigkeit von der Menge des vorgehaltenen warmen Wassers mitunter schwanken kann.
  • Passende Pflegeprodukte verwenden: Nutzen Sie hautschonende Seifen und Shampoos, die speziell an die Bedürfnisse älterer Haut angepasst sind. Sollten Sie sich bei der Wahl des passenden Pflegeproduktes unsicher sein, suchen Sie Rat bei dermatologischem Fachpersonal (z. B. Arzt, Apotheke, Studio für medizinische Kosmetik).
  • In Austausch bleiben: Beim (Dusch-)Bad mit einem Pflegebedürftigen müssen Sie viele Handgriffe gleichzeitig tun. Dennoch sollten Sie es bei aller Geschäftigkeit nicht versäumen, ausreichend mit Ihrem Angehörigen zu kommunizieren.

Nach dem (Dusch-)Bad:

  • Gut abtrocknen: Trockenen Sie den Körper, aber auch die Haare Ihres Angehörigen gut ab, damit keine Feuchtigkeitsrückstände am Körper zurückbleiben. Diese können leicht zu Infektionen führen.
  • Eine Ruhepause einhalten: Da das Baden für den Organismus älterer Menschen eine nicht unerheblich Belastung darstellt, sollten Sie nach dem Baden eine Ruhezeit einplanen. Gestalten Sie die Pause gegebenenfalls bewusst z. B. mit schöner Musik oder einer guten Tasse Tee. Tun Sie sich dabei auch selbst etwas Gutes.
  • Haut eincremen: Da die Haut beim Baden im warmen Wasser leicht Feuchtigkeit verliert und die Haut älterer Menschen meist besonders anfällig ist für Trockenhaut und Irritationen, sollten Sie Ihren Angehörigen nach dem Baden eincremen. Warten Sie dafür aber ca. 15 Minuten, da sich nach dem Baden häufig noch ein leichter Fettfilm auf der Haut befindet, durch den die Creme schlechter in die Haut eindringen kann.

Pflegebedürftige baden in der Badewanne: Das sollten Sie beachten.

Richtig durchgeführt kann ein Vollbad zu einer ganzheitlichen Wohltat mit vielen Annehmlichkeiten für Körper, Geist und Seele werden:

  • Badewanne auswaschen: Brausen Sie die Badewanne vor dem Vollbad einmal gründlich ab. So entfernen Sie zum einen Staub und mögliche Rückstände vorheriger Bäder, zum anderen wärmen Sie so die Wanne auch etwas vor, so dass das Badewasser weniger Wärme verliert.
  • Bad vorbereiten: Ein Vollbad bietet vielfältige Möglichkeiten, um das Baden für Ihren Angehörigen noch angenehmer zu gestalten. Stellen Sie z. B. einen Lautsprecher mit beruhigender Musik bereit, lassen Sie ein Entspannungsbad ein oder überraschen Sie Ihren Angehörigen z. B. mit einem kleinen Obstsnack oder einem Tee während des Badens.
  • Bei Bedarf Badelifter verwenden: Sollte Ihr Angehöriger stark in seiner Mobilität eingeschränkt sein, so können Badelifter eine gute Hilfe bieten. Die Sitze, die einfach in die Badewanne gestellt werden, senken den Pflegebedürftigen elektrisch ins Wasser ab und heben ihn nach dem Bad auch wieder auf Sitzposition an. So wird Ihre Rückenmuskulatur geschont und Ihrem Angehörigen der Weg in die Wanne erleichtert. Alternativ können Sie auch einen Patientenlifter mit entsprechenden Badegurten verwenden. Lassen Sie sich dazu im Sanitätshaus beraten. Übrigens: Die Kosten für Lifter werden nach entsprechender Verordnung von der Pflegekasse übernommen. Sie müssen maximal 10 € Zuzahlung leisten. Weitere Informationen können Sie auch unserem Ratgeber für Pflegehilfsmittel entnehmen
  • Badezeit begrenzen: Da das warme Wasser blutdrucksenkend wirkt, kann ein Vollbad bei aller Entspannung auch eine Belastung für den Kreislauf sein. Zudem trocknen das warme Wasser und die Seife die Haut aus, wenn das Bad zu lange dauert. Empfehlenswert ist daher eine Badezeit von 20 bis 30 Minuten.
  • Gut beaufsichtigen: Da sich Ihr Angehöriger bei einem Problem vermutlich nicht selbst helfen kann, sollten Sie ihn am besten durchgängig während des Bades beaufsichtigen.

Hinweise zum Duschen pflegebedürftiger Menschen

Während das Duschen selbst dank verschiedener Hilfsmittel keine allzu großen Hürden mit sich bringen muss, stellt das Begehen der Dusche meist die größte Herausforderung für Pflegebedürftige und Pflegende darf. Vor allem die Rutschgefahr nach dem Duschen kann dabei zu einem Risiko werden. Es kann mit einigen Hilfsmitteln allerdings gut minimiert werden.

  • Duschmatten nutzen: Rutschhemmende Matten in und vor der Dusche können die Rutschgefahr für Sie und Ihren Angehörigen minimieren.
  • Haltegriffe installieren: Griffe sorgen für einen besseren Halt Ihres Angehörigen. Sie können entweder ganz bequem mit Saugnäpfen oder mit Schrauben in der Dusche montiert werden. Lassen Sie sich im Sanitätshaus zu den verschiedenen Möglichkeiten beraten.
  • Duschhocker verwenden: Mit einem Duschhocker bieten Sie Ihrem Angehörigen nicht nur mehr Komfort beim Duschen, Sie umgehen auch die Gefahr, dass dieser beim Stehen in der Dusche schwächelt oder ausrutscht. Die Hocker sind mit und ohne Rückenlehne erhältlich. Hocker mit Lehne sind zwar etwas unpraktischer bei der Durchführung der Körperwäsche, sie sind dafür aber besonders komfortabel.

 

 

*Um den Lesefluss zu verbessern, haben wir in diesem Beitrag nur die männliche Sprachform verwendet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten aber selbstverständlich für alle Geschlechter.