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Ratgeber

Lachen ist die beste Medizin – Humor in der Pflege

Die positive Wirkung von Humor in der Pflege älterer Menschen sollte nicht unterschätzt werden. Denn Humor ist wunderbar. Er verbindet Menschen, schafft Freude und Leichtigkeit und lässt sogar große Sorgen kleiner erscheinen. Im Blogbeitrag erfahren Sie, warum der Satz „Lachen ist die beste Medizin“ gerade im Pflegealltag besonders passend ist. Sie erhalten Anregungen, um positiven Humor von aufgesetzten Albernheiten zu unterscheiden, und Sie lernen Methoden kennen, mit denen Sie auch Ihren Pflegealltag mit einer Extradosis Humor bereichern können.

 

Die positive Wirkung von Humor in der Pflege älterer Menschen sollte nicht unterschätzt werden. Denn Humor ist wunderbar. Er verbindet Menschen, schafft Freude und Leichtigkeit und lässt sogar große Sorgen kleiner erscheinen. Im Blogbeitrag erfahren Sie, warum der Satz „Lachen ist die beste Medizin“ gerade im Pflegealltag besonders passend ist. Sie erhalten Anregungen, um positiven Humor von aufgesetzten Albernheiten zu unterscheiden, und Sie lernen Methoden kennen, mit denen Sie auch Ihren Pflegealltag mit einer Extradosis Humor bereichern können.

Lachen ist tatsächlich gesund – Die Wirkung von Humor in der Pflege

 

Wussten Sie, dass an einzigen Lachen 300 Muskeln in unserem gesamten Körper beteiligt sind? Oder das beim Lachen das Glückshormon Endorphin in unserem Körper freigesetzt wird? (Quelle: Planet Wissen) – Tatsächlich ist Lachen für unseren Körper eine echte, intensive Aktivität mit vielfältigen positiven Folgen für Körper und Seele sowie das menschliche Miteinander:

  • Reduktion von Alltagsstress: Jedes Lachen ist wie eine kurze Auszeit vom Alltag. Denn wer lacht, vergisst für einen Moment Sorgen und Probleme oder kann sie zumindest etwas leichter nehmen. Damit ist Lachen eine gute Möglichkeit, um sich auf ganz natürliche Weise von Stress und alltäglichen Beschwerlichkeiten abzulenken.
  • Beziehungspflege: Wer schon einmal herzlich mit anderen gelacht hat, der weiß, wie beziehungsstiftend Lachen sein kann. Tatsächlich kann das gemeinsame Fröhlichsein das Miteinander sowie das gegenseitige Vertrauen stärken. Eine Tatsache, die gerade im Pflegealltag besonders wertvoll sein kann.
  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte: Lachen stimuliert den gesamten Organismus und vor allem das Immunsystem. Zudem werden die Muskeln gelockert und mehr Sauerstoff über die Atmung aufgenommen. Der Satz „Lachen ist gesund“ ist aus medizinischer Sicht also tatsächlich wahr.
  • Akzeptanz der eigenen Situation: Wer über sich selbst lachen kann, wechselt die Perspektive. Er reduziert das Gefühl, ohnmächtig dem Schicksal ausgesetzt zu sein. Deshalb kann Humor helfen, die eigene Situation besser zu akzeptieren oder sie zumindest für einen Moment etwas leichter zu nehmen.
  • Entspannung: Kalifornische Wissenschaftler*innen haben in einer Studie herausgefunden, dass Lachen die Stresshormone Cortisol, Dopamin und Adrenalin um bis zu 70% reduzieren kann. Damit ist Lachen ein Stresskiller, der für echte Entspannung sorgen kann.
  • Schmerzlinderung: Forscher der Oxford University haben bewiesen, dass Lachen tatsächlich Schmerzen lindern kann. So sorgen die beim Lachen freigesetzten Endorphine dafür, dass die Reizschwelle für Schmerzempfinden nachweislich ansteigt. Lachen ist also tatsächlich ein natürliches „Schmerzmittel“ ganz ohne bedenkliche Nebenwirkungen.

Humor ist mehr als Albernheit – Darauf sollten Sie im Umgang mit Humor in der Pflege achten

 

Lachen ist wunderbar, dennoch sollte es weder erzwungen werden noch aufgesetzt wirken. Deshalb sollten Sie für eine humorvolle Pflege wenige, aber wichtige Hinweise beachten:

  • Achten Sie auf eine gute Beziehungsebene: Kennen Sie das unangenehme Gefühl, wenn ein unpassender Witz kein Lachen, sondern eine peinliche Berührtheit auslöst? Damit Ihnen und Ihrer*m Angehörigen eine solches Erlebnis erspart bleibt, sollten Sie Humor in der Pflege behutsam anwenden. Werden Sie mutiger, je mehr Sie sich aufeinander eingespielt haben.
  • Vermeiden Sie „Verkindlichung“: Gerade im Umgang mit älteren Menschen ist es wichtig, sich nicht allzu albern zu verhalten. Vermeiden Sie eine Infantilisierung der pflegebedürftigen Person, selbst wenn diese starke geistige Einschränkungen aufweist.
  • Seien Sie vorsichtig mit Ironie: So beliebt Schwarzer Humor und Ironie bei vielen Menschen auch sind, so behutsam sollten beide Formen des Humors eingesetzt werden. Ein inniges Vertrauensverhältnis ist dabei immer eine Grundvoraussetzung. Machen Sie sich zudem deutlich, dass die Fähigkeit, einer ironischen Bemerkung zu verstehen, im Alter nachlassen kann.
  • Lachen Sie auch über sich selbst:  Am besten funktioniert Humor, wenn Menschen auch über eigene Fehler und Unzulänglichkeiten lachen können.

Humor ist lernbar – Tipps zum Umgang mit Humor in der Pflege

„Ich bin doch kein Komiker!“ – „Ich kann einfach keine Witze erzählen.“ – „Lustig ist man, oder man ist es nicht.“ – Es gibt Menschen, die sind wahre Comedy-Talente, während sich andere nur wenig humorvolles Geschick zutrauen. Doch auch wenn Sie sich selbst eher zur zweiten Gruppe zählen würden, so brauchen Sie auf die positive Wirkung von Humor in der Pflege dennoch nicht verzichten. Denn zum einen gibt es viele humorvolle „Hilfsmittel“, zum anderen ist Humor tatsächlich lernbar.

Hilfsmittel für Humor in der Pflege

Im medialen Zeitalter bieten sich viele Möglichkeiten, um den Pflegealltag humorvoll zu gestalten, selbst wenn Sie sich selbst nicht als humoristisches Naturtalent bezeichnen würden:

  • Humorvolle Filmklassiker: „Drei Mann in einem Boot“, „Quax, der Bruchpilot“ oder „Pepe, der Paukerschreck“ – Viele ältere Film z. B. von Heinz Rühmann oder Heinz Ehrhardt sorgen auch heute für herzhafte Lacher. Bei älteren Menschen können Sie zudem schöne Erinnerungen wecken. Die meisten Filmklassiker können Sie über Online-Streaming-Portale (zum Teil kostenlos) erhalten und via Tablet ganz bequem am Krankenbett zeigen.
  • Karneval, Fassnacht oder Fasching: Ganz gleich, wie man die närrischen Tage in Ihrer Region nennt, bieten Prunksitzungen oder Sketch-Shows eine gute Gelegenheit, um in der fünften Jahreszeit gemeinsam zu lachen. Achten Sie jedoch auf eine gute Auswahl der Sendungen. Häufig sind kleinere und klassische Sitzungsformate für ältere Menschen besser geeignet als die schillernden Sitzungen aus den Hochburgen des Karnevals.
  • Lokale Comedy-Sendungen: Viele lokale TV-Sender bieten regionale Comedy-Sendungen, wie z. B. „Hannes und der Bürgermeister“ im SWR oder „Grünewalds Freitagscomedy“ im bayerischen Rundfunk. Die Satire mit regionalem Bezug und heimischem Dialekt kann für ältere Menschen besonders ansprechend sein. Mit etwas Recherche und einem Blick und die lokalen Medien lassen sich ganz sicher auch in Ihrer Region entsprechende TV-Formate oder Videostreams finden.
  • Humorvolle Spiele: Steht der Wettkampfgedanke nicht allzu sehr im Vordergrund, so können auch Gesellschaftsspiele ein guter „Humorlieferant“ sein. Besonders gut eignen sich Spiele wie „Activity“ oder „Tabu“, bei denen ältere Menschen gemeinsam mit der gesamten Familie spielen und lachen können. Mit etwas Geschick können Sie den Schwierigkeitsgrad der Spiele an die Situation der pflegebedürftigen Angehörigen anpassen. Anregungen zu „Gesellschaftsspielen für Senioren“ finden Sie auch in unserem Ratgeber.

Übungen zum Einsatz von Humor in der Pflege

Humor in der Pflege muss sich nicht immer zufällig ereignen. Mit etwas Achtsamkeit oder auch mit gezielten Übungen lassen sich viele Momente im Pflegealltag humorvoll auflockern:

  • Zwinkern, Lächeln, Lachen: Kleine Gesten wie ein kurzes Zuzwinkern oder ein herzhaftes Lachen können erste Schritte zu einem humorvollen Miteinander sein.
  • Verkleidungen: Kostüme sind wie eine zweite Haut. Sie machen es leichter, den Alltag zu verlassen und humorvollere Rollen einzunehmen. Besuchen Sie Ihre*n Angehörige*n doch einfach einmal mit einer aufgesetzten Clownsnase und schauen Sie, was sich zwischen Ihnen und der pflegebedürftigen Person verändert.
  • Humortypen: Humor muss kein Zufall sein. Denn tatsächlich sind es fast immer sechs konkrete Methoden, durch die wie Witze funktionieren, wie z. B. Übertreibungen und Irritationen. Mit etwas Training kann also tatsächlich jeder Mensch lustiger werden. Einen guten Überblick bietet dafür ein Erklärvideo von „Logical Lemon“.
  • Humorvolles Warm-Up: Kinder lachen im Schnitt 400 Mal täglich, Erwachsene bringen es dagegen meist nur noch auf 20 Lacher pro Tag. Denn im Lauf unseres Lebens haben wir gelernt, ernst zu sein und uns zu benehmen. Das ist nicht immer hilfreich. Erlauben Sie sich also, humorvoll zu sein. Schneiden Sie für sich selbst Grimassen vor dem Spiegel, versuchen Sie wie Charly Chaplin zu watscheln oder imitieren Sie Monty Pythons Silly Walk. So können Sie sich selbst in eine ausgelassenere Stimmung bringen, die garantiert ansteckend wirkt. (Weitere Ideen: Carpe diem – Humor lernen)
  • Kinderlachen: Nichts ist so ansteckend und befreiend, wie das Lachen eines Kindes. Ermöglichen Sie also so oft es geht Begegnungen zwischen Großeltern und Enkeln bzw. Urenkeln. Ist kein persönlicher Kontakt möglich, nutzen Sie digitale Hilfsmittel. Zeigen Sie beispielsweise humorvolle Momente aus dem Alltag der Kinder oder bitten Sie die Enkel, Oma und Opa einen Witz zu erzählen oder einen lustigen Gruß zu senden. 
  • Humorvolle Erlebnisse: Auch gemeinsame lustige Erlebnisse können für heitere und ausgelassene Stimmung sorgen. Suchen Sie also mit der pflegebedürftigen Person nach lustigen Erinnerungen, humorvollen Alltagspannen und einfach witzigen Anekdoten. Sie trainieren so nicht nur die Lachmuskeln, sondern auch das Gedächtnis Ihres*r Angehörigen.
  • Humor-Workshops: Mittlerweile gibt es viele Workshops zum Thema „Humor in der Pflege“. Nicht selten werden diese auch von Klinikclowns gestaltet. Eine gute Anlaufstelle für Interessierte ist das Workshopangebot der Stiftung „Humor hilft heilen“.

Buchtipp: Das Buch „Pflege deinen Humor“ von Matthias Brehm gibt mit verschiedenen Tipps, Übungen und Fallbeispielen Anregungen für einen humorvolleren Pflegealltag. Zielgruppe sind vor allem Pflegekräfte, doch auch für die häusliche Pflege kann das Buch interessante Anregungen bieten.