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Ratgeber

CBD für ältere Menschen – Diese Chancen und Risiken bieten Cannabis und Co.

Während es noch vor wenigen Jahren als verpönt galt, über die Nutzung von CBD für ältere Menschen zu sprechen, so liegen Cannabis-Produkte heute voll im Trend. Allerdings ranken sich noch immer viele Mythen um die Heilkraft der Hanfpflanze. Während die einen in ihr ein wahres Wundermittel sehen, warnen andere vor schädlichen Auswirkungen. Dabei zeigt sich viel Halbwissen. Einige Informationen zum Einsatz von Cannabis-Produkten in der Pflege sollen daher etwas Licht ins Dunkel bringen.

­­­Während es noch vor wenigen Jahren als verpönt galt, über die Nutzung von CBD für ältere Menschen zu sprechen, so liegen Cannabis-Produkte heute voll im Trend. Allerdings ranken sich noch immer viele Mythen um die Heilkraft der Hanfpflanze. Während die einen in ihr ein wahres Wundermittel sehen, warnen andere vor schädlichen Auswirkungen. Dabei zeigt sich viel Halbwissen. Einige Informationen zum Einsatz von Cannabis-Produkten in der Pflege sollen daher etwas Licht ins Dunkel bringen. 

Cannabis, CBD und THC,  – Was ist was?

Als Cannabis bezeichnet man die indische Hanfpflanze, die bereits seit der Antike als Heil- und Nutzpflanze bekannt ist. Aus ihr können neben über hundert weiteren Cannabinoiden auch die beiden bekannten Wirkstoffe CBD und THC gewonnen werden. CBD ist dabei die Abkürzung für Cannabidiol, einem Extrakt, das aus den Blättern der weiblichen Hanfpflanze gewonnen wird. Es besitzt im Gegensatz zu THC (Tetrahydrocannabinol) keine psychoaktive oder berauschende Wirkung. Das erklärt auch, warum CBD-Produkte mittlerweile in großer Zahl im Handel erhältlich sind, während der Konsum von THC zum Beispiel in Form von Marihuana (getrocknete Blütenblätter) oder Haschisch (getrocknetes Harz) – mit Ausnahme von medizinischen Anwendungen – (noch) illegal ist.

­­­­­­­­­­Was ist der Unterschied zwischen CBD-haltigen Ölen und „Cannabis-Öl“? 

CBD-haltige Öle sind in vielen Ladengeschäften, aber auch in Onlineshops erhältlich. Es handelt sich dabei um Trägeröle, z. B. Hanföle, denen der Wirkstoff CBD beigesetzt ist. Es darf daher auf keinem Fall mit sogenannten Cannabis-Ölen verwechselt werden, die THC enthalten und eine berauschende Wirkung entfalten. Dazu zählt auch das Haschisch-Öl, das aus dem Harz der Cannabispflanze gewonnen wird.

Ist Cannabis ein Heilmittel? 

Diese Frage kann eindeutig mit „Ja“ beantwortet werden, allerdings in einem klar umgrenzten medizinischen Rahmen. So können Ärzte seit 2017 Cannabis-Produkte in medizinischer Qualität bei bestimmten, meist schweren Erkrankungen verordnen, wenn berechtigte Aussicht auf Linderung der Symptome besteht. Das kann nach einer Untersuchung der Techniker-Krankenkasse insbesondere bei folgenden Erkrankungen sinnvoll sein: 

  • Verkrampfungen / Spastiken / Multiple Sklerose: 30 Prozent der Betroffenen berichten gemäß TKK-Bericht, dass ihre Symptome durch eine Cannabis-Therapie gelindert wurden. Die Hälfte der Betroffenen spricht von einer allgemeinen positiven Wirkung auf den eigenen Gesundheitszustand. 

  • Epilepsie: Beim Dravet- und Lennox-Gastaut-Syndromen konnten epileptische Anfälle durch den Konsum von Cannabis deutlich reduziert werden.

  • Tourette: Vereinzelt konnte durch Cannabis die Häufigkeit der Tics gesenkt werden.

  • ADHS: Einige Erfahrungsberichte schildern, dass Verhaltensauffälligkeiten durch Cannabis reduziert werden konnten. 

  • Angst- und Schlafstörungen: In einem gewissen gerade kann Cannabis auch eine nützliche Wirkung bei Angst- und Schlafstörungen nachgesagt werden. Die Studienlage besitzt aber noch keine allgemeingültige Aussagekraft. 

  • Appetitanregung: Bei HIV- und Krebserkrankten konnte durch Cannabis eine leichte Appetitsteigerung erreicht werden. 

  • Chronische Schmerzen: Bei Nervenschmerzen und Schmerzen durch Krebserkrankungen wird Cannabis eine lindernde Wirkung zugesagt. 

  • Palliative Medizin: Auch in der Versorgung sterbender Menschen kann die schmerzstillende Wirkung von Cannabis gelegentlich genutzt werden. Allerdings muss dabei auf mögliche Nebenwirkungen wie Schwindel, Verwirrtheit oder im Extremfall auch Psychosen geachtet werden. 

Insgesamt zeigt sich, dass die Erfolgsaussichten von Behandlungen mit Cannabisarzneimitteln bislang noch wenig erforscht sind. Ein Grund dafür ist auch, dass eine derartige Therapie in Deutschland erst seit einer Gesetzesänderung im Jahr 2017 erlaubt sind. Ob eine Cannabis-Therapie erfolgsversprechend ist, sollte daher immer im Einzelfall mit den behandelnden Ärzten besprochen werden. 

Haben auch freiverkäufliche CBD-Produkte eine heilende Wirkung?

Im Internet und vor allem in den sozialen Medien überschlagen sich die Werbeversprechen über CBD-haltige Produkte. So sollen das Wundermittel gegen eine Vielzahl von Beschwerden wie Stress, Unruhe oder Schlafprobleme helfen. Den vollmundigen Werbeversprechen steht allerdings eine sehr dünne medizinische Datenlage gegenüber. Große Studien zur Wirksamkeit von CBD fehlen noch immer.  
So beruhen die meisten Aussagen zur positiven Wirkung von CBD auf persönlichen Erfahrungsberichten. Als Wundermittel sollte CBD daher nicht angesehen werden. 
Allerdings verweist Dr. Franjo Grotenhermen, der Leiter des Zentrums für Cannabismedizin, in einem Artikel auf deutliche Erfolge bei der Behandlung verschiedener Hautkrankheiten mit CBD. 

CBD-Produkte mit zertifizierten Labortestungen weitestgehend unbedenklich

Auch wenn ihre Wirksamkeit nicht zweifelsfrei feststeht, so geht von den meisten CBD-Produkten zumindest keine gesundheitliche Gefahr aus. Denn die Produkte dürfen laut einer Sonderregel im Betäubungsmittelgesetz (BTMG) ohnehin nur verkauft werden, wenn der THC-Anteil unter 0,2% liegt. Sie entfalten dann keine berauschende oder psychoaktive Wirkung. Damit dies jedoch auch tatsächlich der Fall ist, sollten Käuferinnen und Käufer auf Untersuchungen von zertifizierten und anerkannten Laboren achten. 

Studie der Stiftung Warentest wirft Fragen auf 

In der Tat überschreiten einige CBD-Produkte den THC-Grenzwert. So kam eine Studie der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2021 zu dem Ergebnis, das vier der 16 getesteten Produkte über dem zulässigen THC-Höchstwert liegen. 
Andere Produkte hatten einen so geringen CBD-Anteil, dass ihre Wirksamkeit aus medizinischer Sicht in Frage gestellt werden muss. 

Welche Produkte mit CBD für ältere Menschen gibt es?  

In Deutschland dürfen CBD-Produkte weder als Lebensmittel noch als Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden. Zudem scheiterten viele Hersteller bei der Zulassung von CBD als „neuartiges Lebensmittel“ im Sinne der EU, da die Sicherheit des Lebensmittels nicht ausreichend belegt werden konnte. Die meisten freiverkäuflichen CBD-Produkte werden daher als Aromaöle verkauft, die nicht als Lebensmittel bezeichnet werden dürfen. Darüber hinaus lassen sich – trotz Verbot und nicht eindeutig geklärter Rechtslage – auch Produkte wie Kapsel, Drops oder Tinkturen finden.  
Für die Behandlung und Pflege der Haut bietet der Handel zudem CBD-haltige Cremes und Gele, die die Hautalterung positiv beeinflussen und Entzündungen reduzieren sollen. 

Was ist beim Einsatz für CBD für ältere Menschen zu beachten? 

Neben den bereits dargestellten Informationen sollten bei der Anwendung von CBD für ältere Menschen einige weitere Hinweise beachtet werden: 

  • Quellen kritisch prüfen: In der Vielzahl der „CBD-Erfolgsmeldungen“ kann es für Privatpersonen schwierig werden, den Überblick zu behalten. Daher sollten Sie genau prüfen, ob Sie den Erlebnisbericht einer Privatperson zu CBD-Produkten lesen oder eine medizinische Reportage über den klinischen Einsatz von Cannabis. Da sich in beiden Feldern sowohl die Wirkstoffe als auch die Wirkstoffkonzentration stark unterscheiden, sollte der private Einsatz niemals mit der medizinischen Therapie verglichen oder verwechselt werden. 

  • Die Wirkstoffkonzentration prüfen: Wie so fot gilt: „Die Dosis macht das Gift“. Prüfen Sie daher genau, wie hoch die Konzentration des Wirkstoffes im angebotenen CBD-Produkt ist. Dr. Grotenhermen folgt dabei einer Empfehlung des australischen Gesundheitsministeriums: Demnach ist eine CBD-Dosis „1mg pro 1 kg Körpergewicht“ als niedrige und unproblematische Dosis anzusehen. 

  • Auf Nebenwirkungen achten: CBD gilt im Allgemeinen als gut verträglich. Allerdings kann es auch zu Nebenwirkungen wie Müdigkeit, oder leichten Magen- und Darmbeschwerden, z. B. in Form eines Reizdarmes oder Durchfall kommen. Diese sollten Sie gut beobachten. 

Fazit: CBD für ältere Menschen – ja oder nein?  

Die dargestellte schwache medizinische Datenlage legt einen vorsichtigen Umgang mit CBD für ältere Menschen nahe. In keinem Fall sollte man sich zu viel von den Produkten erhoffen und Vorsicht walten lassen. Die besten Erfolgsaussichten sind bei der Behandlung von Hauterkrankungen zu erwarten. In jedem Fall ist es jedoch empfehlenswert, den Einsatz von CBD-Produkten mit den behandelnden Ärzten abzusprechen und die Produkte behutsam zu testen.